Umfrage zu Energiesorgen von KMU

Eine Umfrage bei Zürcher Unternehmen zeigt: Wegen der hohen Energiepreise sind nur wenige substanziell bedroht. Bei einer Strommangellage zieht der Kanton Kurzarbeit in Betracht.

Als Folge eines runden Tisches Ende September, an dem unter anderem der KGV, die Zürcher Handelskammer, Hotellerie und Industrie vertreten waren, hat die kantonale Volkswirtschaftsdirektion in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden eine Umfrage bei den lokalen Unternehmen lanciert. Ziel: Herauszufinden, wie stark sie von den steigenden Energiekosten betroffen sind. Auch der KGV hat seine Mitglieder zur Teilnahme aufgefordert. Die dannzumal angeregte Umfrage ist nun ausgewertet, deren wichtigste Ergebnisse Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh am 15. November präsentierte. An der Umfrage haben total 404 Unternehmen teilgenommen. Insgesamt würden 37 Prozent der Unternehmen dank dem Verbrauch von über 100 000 kWh pro Jahr im freien Strommarkt ihre Energie beziehen können, wovon aber nur 22 Prozent Gebrauch machen. 15 Prozent sind also freiwillig in der Grundversorgung geblieben. 20 jener 87 Unternehmen im freien Strommarkt gaben in der Umfrage an, dass sie eindeutig vor substanziellen Problemen stehen. Zudem bilanzierten weitere 22 Unternehmen in der Grundversorgung, dass die Energiekosten sie vor substanzielle Probleme stellen. 156 Unternehmen (39 Prozent) haben bereits reagiert: Mehrheitlich durch Stromeinsparung (72 %), durch eine Preiserhöhung und Überwälzung der Mehrkosten auf ihre Kunden (45 %). 15 % verzichteten gar auf Investitionen. Am stärksten betroffen unter den befragten Branchen sieht sich das Verarbeitende Gewerbe: 22 Prozent sehen substanzielle Probleme für ihr Unternehmen, 24 Prozent immerhin in der Tendenz. Ähnlich sieht es auch beim Gastgewerbe aus: Hier sind 47 Prozent tendenziell bedroht, davon allerdings nur 13 Prozent «absolut». Die Volkswirtschaftsdirektion zieht dennoch positive Schlüsse: Eine Minderheit der Unternehmen bezieht Strom auf dem freien Markt, eine Mehrheit der Unternehmen beschafft Strom mit einer Langfrist-Strategie, lässt die Umfrage durchblicken. Viele Unternehmen weisen einen geringen Anteil der Energiekosten am Gesamtaufwand aus und die höheren Energiekosten können überwälzt werden. Weil aber im Falle einer Strommanggellage sehr viele (im Worst Case sogar alle) Unternehmen betroffen wären, erachtet die Volkswirtschaftsdirektion eine staatliche Entschädigung als «wahrscheinlich gerechtfertigt». Ein mögliches Element wäre dann die Kurzarbeit.

Die meisten Unternehmen sind Kleinverbraucher in der Grundversorgung

Zürcher Wirtschaft

Redaktion

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