Von Startups und Karrieren

Startup-Förderung ist heutzutage salonfähig; es gilt als Standort attraktiv zu sein für jene Leute, die sowohl die Firmen gründen, bei diesen arbeiten wollen, diese fortdauernd an einem Wirtschaftsstandort betreiben wollen und somit als Teil von funktionierenden Wertschöpfungsketten agieren.

Bruno Sauter sagts

Wer träumt nicht von der Tellerwäscher-Karriere? Wer hat nicht auch den Gedanken, sich mit einer geeigneten Selbständigkeit finanziell unabhängig und wohlhabend zu machen? Und wer trägt manchmal den Gedanken in sich, dass Sicherheit in einer Anstellung auch einen Wert haben kann? Die Unterschiede der Menschen, die verschiedenen Einstellungen gegenüber Risiken und ebenso die Perspektiven in der Beurteilung von Chancen prägen unsere individuellen Karrieren und Laufbahnen.

Startup-Förderung ist heutzutage salonfähig; es gilt als Standort attraktiv zu sein für jene Leute, die Firmen gründen wollen.

Bruno Sauter

In die Betrachtung von Unternehmertum, Laufbahnplanung und Karrierechancen fliessen sämtliche Fragestellungen von Schul-, dualer Berufsbildung, akademischem oder zweitem Bildungsweg mit ein. Die Erfahrungen als Bestandteil des Lebenslaufs zählen ebenso wie allenfalls die Sprachkompetenz oder ein Auslandaufenthalt. All diese Merkmal bilden die Basis für unseren Wohlstand durch Innovation, Exportfähigkeit und mit attraktiven Arbeitsplätzen.

Startup-Förderung ist heutzutage salonfähig; es gilt als Standort attraktiv zu sein für jene Leute, die sowohl die Firmen gründen, bei diesen arbeiten wollen, diese fortdauernd an einem Wirtschaftsstandort betreiben wollen und somit als Teil von funktionierenden Wertschöpfungsketten agieren. Im Umkehrschluss ist es jedoch keinesfalls so, dass jedes Startup wohlstandsmehrend und arbeitsplatzschaffend ist. Bloss weil eine anerkannte Hochschule – mit immensen Steuergeldern – die Unterstützung bietet ist dies noch keine Garantie, dass der Erfolg eintritt und das unternehmerische Engagement Gewinn garantiert. Und sollte der Erfolg tatsächlich bei einer so geförderten Unternehmung eintreten, dann wäre da noch die Frage der Governance involvierter ProfessorInnen zu prüfen, welche des öfteren an genau diesen Unternehmen ohne Risiko beteiligt sind.

Genauso wie die Menschen unterschiedlich sind, so sollten auch die Gedanken an Unterstützung von Ideen, Innovationen, Startups und Unternehmerinnen nicht zwingend an ein Alter der Gründer, auch nicht an eine spezifische Form der Ausbildung und noch weniger an subjektive Beurteilungen von staatlichen Experten gebunden sein. Vielmehr gilt es die Vielfalt der Ausbildungen und Laufbahnen, den Föderalismus der Staaten und Standorte, die Dynamik der Branchen und Segmente wie auch die Einbettung in Wertschöpfungsketten zu beachten. So kann der innovative Bildungsexperte auch im Alter von 60 Jahren noch ein höchst erfolgreiches Startup gründen und die disruptive Innovation im Bereich Energie kann von einem 20-ig jährigen Berufslehrabsolventen eingebracht werden. Beides hat eine Berechtigung und beides verdient, wenn nicht staatliche Förderung mindestens unseren tiefsten Respekt.

Bruno Sauter

Unternehmer, Konsulent und ehemaliger Chef des kantonalen Amts für Arbeit (AWA)

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