«Für mich hat sich in der Schweiz ein Traum erfüllt»

Der gebürtige Römer Mauro Pera ist seit 2000 in der Schweiz und hat sich ein kleines Coiffeur-Imperium aufgebaut. Er sagt: «Wenn man in der Schweiz etwas erreichen möchte, dann hat man alle Möglichkeiten dazu. Für mich hat sich hier ein `Switzerland dream` erfüllt.»

Bild Mauro Pera

Mauro Pera, Geschäftsinhaber von fünf Coiffeursalons mit insgesamt 12 Angestellten.

Wie haben Sie Ihre ersten Schritte als Chef erlebt?

Ich bin langsam in meine Rolle hineingewachsen. Bevor ich mich selbständig gemacht habe, war ich mehrere Jahre Geschäftsführer in unterschiedlichen Coiffeursalons. So konnte ich die nötige Erfahrung sammeln, auch in der Teamführung. Wenn man dann allerdings selbständig ist und plötzlich Verantwortung für mehrere Angestellte hat, ist das nochmals etwas ganz anderes. Mein Berater meinte damals zu mir: «Du kannst die beste Infrastruktur, das beste Konzept und die beste Lage haben, aber du wirst immer mit einem Problem zu kämpfen haben: den Mitarbeitenden». Er sollte recht behalten. Es ist ein Kampf.

Wo hätten Sie sich mehr Unterstützung gewünscht?

Ich hätte mir meinen Weg zum Chef nicht besser wünschen können. Ich wurde von meinen damaligen Chefs gefördert, konnte mir vieles bei ihnen abschauen und mir wurde Verantwortung übertragen – bis ich schliesslich ready für mein eigenes Geschäft war.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich in Ihrer Rolle als Chef konfrontiert?

Eine der grössten Herausforderungen ist es sicherlich, gute Mitarbeitende zu finden. Es braucht in unserem Beruf viel Empathie, zugleich verkaufen wir ein Handwerk und müssen verstehen, was die Kundin wünscht bzw. was ihr steht. In den letzten paar Jahren ist nicht wirkliche eine neue Generation herangewachsen, die diesen Beruf mit Leidenschaft ausübt. Vielmehr stelle ich fest, dass die Arbeit bei der heutigen Generation einen nicht sehr hohen Stellenwert hat und die «life-balance» über allem steht. Im Sinne von: die Arbeit muss sich dem Lifestyle anpassen und nicht umgekehrt. Für mich ist diese Haltung nicht einfach nachzuvollziehen.

Welche Werte sind Ihnen als Chef wichtig?

Ich bin ohne nichts in die Schweiz gekommen und habe viel erreicht. Zu verdanken habe ich das auch dem Schweizer System mit seiner einfachen Bürokratie. Ich habe hier die besten Konditionen gefunden, um mich selbständig zu machen und meine Träume zu verwirklichen. Möchte man hier etwas erreichen, dann braucht es eine Idee, Freude am Arbeiten, Korrektheit und Zielstrebigkeit – dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert. Diese Werte sind mir auch bei meinen Mitarbeitenden wichtig. Sie sollen ihre Arbeit mit Leidenschaft machen, ihr Bestes geben und eigene Ideen einbringen. Ich fördere meine Mitarbeitenden und motiviere sie dazu, über sich hinauszuwachsen.

Anna Birkenmeier

Redaktion Zürcher Wirtschaft

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