Nachhaltigkeit: (k)ein Unwort

Nachhaltigkeit ist das Makrothema der letzten Jahre. Ein zweifelsohne wichtiges Thema, das ist klar. Doch selten hat ein Begriff so schnell und tiefgreifend Karriere gemacht, wie der Begriff der Nachhaltigkeit. Er ist heute in fast allen Themenspektren zu finden, und niemand scheut sich mehr, den sperrigen «Allerweltsbegriff» zu verwenden. Er gehört wie ein Textbaustein in jede Rede über die Zukunft unserer Gesellschaft und dient als Slogan sowohl für Politiker wie auch für Marketingverantwortliche. Nachhaltigkeit wird bezeichnenderweise im Zusammenhang mit der Herstellung von Seife oder auch für komplexe Finanzprodukte verwendet.

Wenig Neues unter der Sonne!

Im 18. Jahrhundert wurde Nachhaltigkeit erstmals als Grundsatz in der deutschen Forstwirtschaft verankert. Sie forderte nur so viel Holz zu schlagen, wie durch Wiederaufforstung nachwachsen kann. In der Zwischenzeit hat der Begriff Nachhaltigkeit eine notwendige Erweiterung erfahren. Die drei Pfeiler «Ökologie», «Ökonomie» und «Soziales» stehen gleichrangig nebeneinander. Diese Konkurrenzsituation macht die Interpretation von Nachhaltigkeit in der Praxis oft schwierig und beliebig. Kleineren und mittleren Unternehmern muss man jedoch Nachhaltigkeit nicht erklären; gerade deshalb, weil ihr Geschäftsmodell auf Langfristigkeit basiert. Intuitiv setzen sie die Prioritäten richtig, indem sie den Fokus auf die Finanzen richten. Liquiditäts- und Investitionsplanung, Wechselkurse oder gar Nachfolgereglung sind die wichtigen Begleiter eines erfolgreichen Geschäftsmannes und einer erfolgreichen Geschäftsfrau. Zudem ist der ehrliche, vertrauensvolle Umgang des Unternehmers mit seinen Mitarbeitern zentral, weil sie sein wichtigstes Gut sind.

Das ist nicht etwas wirklich Neues. Betreffend Ökologie braucht sich ein Gewerbler auch keine Sorgen zu machen. Hält er die strengen Schweizer Gesetze ein, dann ist er auf der guten Seite. Kann er zudem Ökologie und Ökonomie zu seinem finanziellen Vorteil kombinieren, sagt er mit Bestimmtheit nicht nein zu neuen Lösungsansätzen, die Ressourcen und das eigene Portemonnaie schonen. Nachhaltigkeit und Energie ist u.a. das Schwerpunkthema dieser Ausgabe.

Konjunkturdelle?

Wie wird das Jahr 2025 ausfallen? Die letzten Wirtschaftsdaten sind nicht so mehr ganz so rosig. Die verfehlte Industriepolitik Deutschlands färbt eben auch auf die Schweiz ab. Und generell ist die Unsicherheit bezüglich der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik sehr gross. Garantiertes stetiges Wirtschaftswachstum gibt es nicht. Garantieren können wir unseren Mitgliedern lediglich, dass wir uns auch im neuen Jahr mit Herzblut und Knowhow für sie einsetzen werden. Denn die Rahmenbedingungen für eine prosperierende Zürcher Wirtschaft positiv zu beeinflussen, ist Anspruch eines jeden relevanten Wirtschaftsverbandes wie dem KMU- und Gewerbeverband des Kantons Zürich. Auf ein erfolgreiches 2025!

Thomas Hess

Geschäftsführer KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich KGV

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