gid-Netzwerkanlass: (N)One fits it all

Am 30. Januar 2024 fand der erste gid-Netzwerkanlass im neuen Jahr, organisiert vom Gewerbeverein gid – gewerbe und industrie dietlikon – im Fadachersaal in Dietlikon statt. Zu den Themen «ASTRA-Verkehrsplanung» und «gid-Vereinsentwicklung» referierten ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger und gid-Vorstand Martin Brunner.

Bild Felix Leimbacher

Von links: Peter Bernhard (Präsident gid), Referent Jürg Röthlisberger (Direktor ASTRA) und Martin Brunner (Vorstand gid).

von Antonia Hildebrand

Neben dem Bahnausbau im Rahmen des Projekts MehrSpur Zürich–Winterthur (Brüttenertunnel) hat das Bundesamt für Strassen ASTRA die Planung für das grosse Strassenbauprojekt Glattalautobahn aufgenommen. ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger schilderte den 70 Teilnehmenden des gid-Netzwerkanlasses aus erster Hand den aktuellen Stand und informierte über Mobilitätstrends und Umsetzungsansätze. Gewerbevereinsvorstand Martin Brunner präsentierte seinerseits das Projekt Vereinsentwicklung.

Megatrends in der Mobilität

Wesentliche Trends in der Mobilität gemäss ASTRA sind das zu erwartende Verkehrswachstum bis 2040, die Digitalisierung und die Konzepte von »Mobilität 4.0« sowie die Entkarbonisierung der Mobilität und der Langsamverkehr, der laut Bundesamt für Statistik 46 Prozent der Autofahrten und 83 Prozent der lokalen öffentlichen Verkehrsmittel umfasst. Betont wurden die beeinflussbaren Faktoren des Individual- und des öffentlichen Verkehrs, aufgeteilt auf die fünf Säulen «Mensch», «Fahrzeuge», «Infrastruktur», «Daten» und «Finanzierung». Die Zielsetzungen konzentrieren sich auf die Verfügbarkeit der Infrastruktur, die Verträglichkeit mit Natur und Gesellschaft, die Sicherheit von Anlagen und Fahrzeugen sowie den bezahlbaren Zugang zur Mobilität für alle. Dabei wesentlich sei der Modalsplit, eine Kenngrösse zur Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf verschiedene Verkehrsmittel. So liegt zum Beispiel der Anteil des motorisierten Individualverkehrs in Zürich sogar tiefer als in Kopenhagen oder Stockholm.

Multimodalität für die Zukunft

Das Credo lautet nicht «one fits it all». Denn so schön die Eier legende Wollmilchsau der mobilen Zukunft klingen würde, es gäbe, so Röthlisberger, eben nicht die eine Lösung und nicht den einen Handlungsansatz für alles und jeden. Vielmehr würden für die Umsetzung der Mobilitätstrends sieben Handlungsansätze je nach Entwicklungsprogramm angestrebt.

Ein Handlungsansatz konzen-triert sich etwa auf die Resilienz, den Unterhalt und die Verbesserung der bestehenden, alternden Infrastruktur. Ein nächster befasst sich mit der Schaffung zusätzlicher Verkehrsflächen, um den steigenden Verkehrsanforderungen gerecht zu werden. Darunter die Pannenstreifenumnutzung als eine von mehreren Massnahmen gegen die Verkehrsüberlastung auf dem Nationalstrassennetz und das Strategische Entwicklungsprogramm zur Entlastung von Durchgangsverkehr.

Projekte in der Region

Im Anschluss wurden weitere Projekte in der Region vorgestellt, darunter der Ausbau der Nordumfahrung Zürich auf der A1, die Einhausung Schwamendingen und die Instandsetzung des Schöneichtunnels sowie die Verbesserung der A1/A3-Strecke von Dietikon über die Verzweigung Limmattal bis Glanzenberg. Das Lärmschutzprojekt und die Instandsetzung der Grünau-Anschlussstelle Schlieren und der Europabrücke auf der A1 wurden ebenfalls thematisiert. Ferner wurde der aktuelle Stand um die Glattalautobahn und die Beseitigung des Engpasses zwischen Kleinandelfingen und der Verzweigung Winterthur-Nord auf der A4 aufgezeigt. Aufgrund des Vierspurausbaus plus Pannenstreifen sind gemäss Röthlisberger eine Entlastung der N01 zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen, eine Kapazitätserweiterung zur Beseitigung des Engpasses auf der Na-tionalstrasse und eine Stauvermeidung der Anlage zur langfristigen Gebrauchstauglichkeit zu erwarten.

Professionalisierung im Verein

So wie sich Verkehrsbegebenheiten in unmittelbarer Vereinsnähe in Zukunft ändern werden, so betrifft dies auch die zukünftige Entwicklung des Gewerbevereins Dietlikon. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Professionalisierung durch die Einführung einer Geschäftsstelle mit geschäftsführendem Präsidenten. Eine weitere Neuerung ist laut Martin Brunner die geplante Aufteilung der Mitgliedschaften nach der Anzahl zur Verfügung stehender Services. Auch hier könnte das Credo «(n)one fits it all» gelten, denn zukünftig sind nicht nur ein oder zwei, sondern vielfältige Mitgliedermodelle angedacht.

Gründe für Mitgliedermodell

Die Gründe fürs neue Modell sind vielfältig. Zum einen wurde der Mitgliederbeitrag seit über 20 Jahren nicht erhöht, obwohl die Services kontinuierlich erweitert wurden. Zudem sei es immer herausfordernder, ehrenamtlich tätige Vorstandspersonen zu gewinnen. Durch das stetige Mitgliederwachstum sieht der gid jedoch das Potenzial für eine teilweise Professionalisierung, die anhand einer Konsultativabstimmung von allen befragten Mitgliedern befürwortet wurde. Der neue Business-Club im Mitgliedermodell bietet zudem ein attraktives Netzwerkgefäss für Unternehmen in der Region Dietlikon Industrie Süd.

Ihre Meinung ist uns wichtig

Das Thema ist wichtig.

icon_thumbs_up
icon_thumbs_down

Der Artikel ist informativ.

icon_thumbs_up
icon_thumbs_down

Der Artikel ist ausgewogen.

icon_thumbs_up
icon_thumbs_down

Anzeige