Auf Chinareise mit dem «Swiss China Center»

Die Plattform Swiss China Center will den chinesischen Markt für Schweizer KMU zugänglich machen. Sie hat enge Kontakte mit mehreren Standorten in China. Die «Zürcher Wirtschaft» begleitete sie in rund ein Dutzend Wirtschaftsmetropolen in ebenso vielen Tagen.

Bild Mark Gasser

Stippvisite in Shanghai: Bauunternehmer Albert Möderndorfer (links), Xiaoying Jaun-Li (2.v.r., Swiss China Center), ihr Bruder Bingying Li und eine Freundin.

Das vor rund 10 Jahren lancierte Promotionsprojekt eines Swiss China Center aus Zürich versteht sich als Vermittlerin, als «Brückenkopf» für die Standortförderung für chinesische Unternehmen in der Schweiz – und auch für Schweizer KMU in China. «Wir helfen, effizienter Geschäftsbeziehungen mit China aufzubauen, indem wir durch unser Netzwerk die richtigen Lösungen und Partner vermitteln», sagt Xiaoying Jaun-Li, Direktorin des Swiss China Center. Die Firma mit Sitz in Zürich ist aufs Matchmaking zwischen möglichen Schweizer Investoren und Standorten oder Partnern in China spezialisiert.

Neue Investitionsbestimmungen Chinas (der Import ist strenger reguliert als in der Schweiz, Auslandsinvestitionen massiv erschwert worden) und die Folgen von Covid haben das Projekt zwar ausgebremst. Und laut dessen Gründer und VR-Präsident Robert Gubler hat das Center das Momentum im Zuge des Freihandelsabkommens zwischen China und der Schweiz etwas verpasst.

Netzwerk in China pflegen

Deshalb reiste Jaun-Li für die Beziehungspflege im Juni nach der Coronakrise im Rahmen einer «Studienreise» mit KMU nicht zuletzt in eigener Mission nach China. Der Plan: Gemeinsam mit interessierten KMU in die Schaltstellen in den Lokalregierungen, Provinzen, Gewerbepärken, -zonen und- verbänden für erste Kontakte zu reisen. Für das zwölftägige Unterfangen blieb jedoch die angestrebte Gruppengrösse mit nur zwei Mitreisenden unter den Erwartungen des Centers. Dafür genoss die «Zürcher Wirtschaft», eine der mitreisenden Parteien, umso mehr Einblick in chinesisches Geschäftsgebaren.

Die Beziehung zu Entwicklungszentren oder Kontaktpersonen in China habe sie über die letzten Jahre schon gepflegt, sagt Jaun-Li. «Aber jetzt geht es darum, diese auch physisch zu besuchen und so die Beziehung zu stärken». Hauptprojekt, um diese Vermittlungsfunktion ideal erfüllen zu können, ist derzeit ein Showroom in Zürich, in dem sich chinesische Provinzen, Städte und insbesondere städtische Entwicklungsgebiete sich und ihre Vorzüge präsentieren sollen. Allerdings ist das noch Zukunftsmusik.

Wettkampf um Ausländsiche Firmen

In China setzen sich die regionalen Behörden stark für neue internationale Partner ein und versprechen je nach Branche Fördermittel und Anreize steuerlicher und Entlastung bürokratischer Art, um das unternehmerische Risiko für KMU überschaubar halten. «China ist auf Partner angewiesen, die mithelfen, Jobs zu schaffen und das Profil der gewählten Standorte im Wettbewerb der chinesischen Regionen zu stärken», sagt Robert Gubler, VR-Präsident des Swiss China Center.

Im Wettbewerb der Standorte gibt es in der Schweiz vergleichabre Marken wie die Limmatstadt, Zürich Parkside (Dachregion Zimmerberg-Sihltal) oder – als klar definierte Tech-Zone – der Innovationspark in Dübendorf.

Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über die Mechanismen der chinesischen Förderprojekte für ausländische KMU, die Arbeitswelt, Automatisierung und die Schweizer KMU-Szene in China.

Mark Gasser

Chefredaktor
Zürcher Wirtschaft

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