Auch bei der eigenen Nachfolge vorsorgen
Eine häufige Situation im KMU-Land Schweiz: Gewerbetreibende versichern ihre Mitarbeitenden mit guten Vorsorgelösungen bei ihrer Pensionskasse. Gegenüber der eigenen Altersvorsorge kennt die Grosszügigkeit leider oft enge Grenzen, mit möglichen finanziellen Folgen für den Ruhestand.
8. Dezember 2022
Es liegt wohl in der DNA der Firmenpatrons, dass wenn es um finanzielle Entscheidungen geht, sie sich zuerst um ihr Unternehmen kümmern, dann um ihre Mitarbeitenden und erst am Schluss um sich selbst. Diese noble Haltung in Ehren – trotzdem ist es wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu den persönlichen Bedürfnissen nach der Pensionierung zu machen. Denn viele Praxisbeispiele zeigen, dass der ideelle Wert der zu verkaufenden Firma nicht immer der Preisvorstellung des Käufers oder ihrem Marktwert entspricht – da ist ein böses finanzielles Erwachen vorprogrammiert.
Eine Vorsorgelösung muss her
Wie für ihre Mitarbeitenden müssen Chefs auch für sich selber das Ziel verfolgen, nach der beruflichen Karriere über genügend Einkünfte zu verfügen, um den Lebensstandard halten und die laufenden Bedürfnisse decken zu können. Je weniger Einfluss dabei der erzielte Gewinn aus dem Verkauf der Firma hat, desto unbeschwerter können Unternehmerinnen und Unternehmer den Nachfolgeprozess der Firma angehen. Im Rahmen der Vorsorgeplanung sind deshalb nicht nur die AHV, sondern auch das BVG und die dritte Säule in die Planung miteinzubeziehen.
Jetzt kommt das A und O: Mit dem Aufbau des Altersguthabens sollte man so früh wie möglich beginnen. Der Vorsorgeplan sollte so definiert sein, dass er dem Rahmen des Vorsorge- und Steuerrechts sowie den finanziellen Möglichkeiten und dem persönlichen Ziel entspricht. Viele Pensionskassen bieten dazu ihre Expertise an und erstellen entsprechende Konzeptlösungen. Eine gute Vorsorgelösung hat zudem den Effekt, dass der Unternehmensgewinn durch die verursachten höheren Personalaufwände entsprechend geschmälert wird.
Höhere Sparbeiträge erhöhen das Potenzial für freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse (PK). Diese wiederum führen zu höheren Altersleistungen und können ausserdem in der privaten Einkommenssteuer in Abzug gebracht werden. Ein privater Einkauf in die Pensionskasse durch die Firmenpatrons hat zudem den Effekt, dass das Geld den Firmenkreislauf verlässt und das Unternehmen somit weniger Kapital gebunden hat.
Mit guter Lösung Ziel erreichen
Eine gute Vorsorgelösung macht das Erreichen der Ziele für die Zeit nach der Pensionierung besser planbar. Mit höheren Sparbeiträgen und freiwilligen Einkäufen in die PK kann der Unternehmenswert geschmälert werden, indem die Lohn- und Personalkosten erhöht werden. Grundlage für eine gute Planung der eigenen Altersvorsorge im Kontext der Nachfolgeplanung für das eigene KMU ist aber der rechtzeitige Start – und der sollte spätestens 10 Jahre vor Verkauf des Unternehmens erfolgen.
Info
Martin Schaub
Geschäftsstellenleiter Dübendorf
Asga ,Pensionskasse Genossenschaft
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