Zürich kann mehr!

Der Kanton Zürich ist in seinem Selbstverständnis der Wirtschaftskanton No. 1 der Schweiz. Das stimmt leider nur bedingt. Zürich trägt zwar 21 % zur gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung bei und ist der Kanton, wo am meisten Wirtschaftsinnovation entsteht. Was viele nicht wissen: Zürich ist bezüglich Unternehmenssteuern mit den anderen Kantonen nicht mehr konkurrenzfähig. 2006 war Zürich noch im Mittelfeld. Heute ist der Kanton Schlusslicht und hat zusammen mit Bern die höchste Steuerbelastung für Unternehmen in der ganzen Schweiz. Das führt dazu, dass unser Kanton seit Jahren mehr Unternehmen verliert, als neue in den Kanton kommen. Dabei wandern die Unternehmen nicht nur nach Zug und Schwyz, sondern auch in die anderen Nachbarkantone Aargau, Thurgau, Schaffhausen und St. Gallen ab. Um diesen Trend zu brechen, muss jetzt gehandelt werden.

Rote Laterne für Zürich

Der Abfluss wäre bedeutend stärker, wenn Zürich nicht noch weitere Faktoren zu bieten hätte, die attraktiv machen. Da ist zum einen der Flughafen Zürich, der als internationales Verkehrsdrehkreuz wichtig für die international ausgerichteten Unternehmen ist. Zum Zweiten ist da die ETH Zürich, die bekannt ist, junge exzellente Talente auszubilden – Google lässt grüssen. Und zu guter Letzt bietet der Kanton Zürich eine überdurchschnittlich hohe Lebensqualität.

Die Beispiele anderer Kantone zeigen sehr gut, wie Steuersenkungen zu Unternehmensansiedelungen und einer Belebung der Wirtschaft führen. Die Gewinnsteuersätze wurden in den Kantonen Basel-Stadt und Waadt auf Anfang 2019 und im Kanton Genf auf Anfang 2020 massiv gesenkt. In keinem der drei Kantonen hat dies zu Steuerausfällen geführt. Im Gegenteil, sie wurden für Unternehmen attraktiver und die Steuereinnahmen stiegen.

Der Kanton Zürich konnte im Jahr 2021 die Gesamtsteuerbelastung von Unternehmen zwar von 21,1 % auf 19,7 % senken. Die Situation der Unternehmen im Kanton Zürich hat sich jedoch durch die Umsetzung des ersten Schritts der Steuervorlage 17 nicht wesentlich verbessert, da eben in anderen Kantonen weitreichendere Steuerentlastungen stattgefunden haben. Nun soll in einem zweiten Schritt die Gesamtsteuerbelastung von Unternehmen von 19,7% auf 18,2% sinken. Das ist ein moderater, aber für Zürich wichtiger Schritt.

Positive Effekte für die KMU

Von der Vorlage profitieren alle Unternehmen, ob gross oder klein. Die Steuererleichterung löst für alle Unternehmen – insbesondere auch die KMU – positive Effekte aus: Der Kanton wird als Standort für Unternehmen attraktiver. Unternehmen haben mehr Mittel für Investitionen. Das Steuersubstrat wird nachhaltig gesichert, weil der Wegzug von Unternehmen und Arbeitsplätzen in andere Kantone gestoppt wird. Wir müssen jetzt handeln. Am besten mit einen klaren JA zur Steuervorlage am 18. Mai an der Urne!

Thomas Hess

Geschäftsführer KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich KGV

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