Rund um die Arbeit
Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) in der Schweiz hat eine lange und bedeutende Geschichte, die eng mit der Entwicklung des sozialen Sicherungssystems der Schweiz verbunden ist. Die AHV wurde 1948 eingeführt und ist das erste Säulen-System der Altersvorsorge in der Schweiz. Die Idee einer staatlichen Altersvorsorge entstand jedoch bereits im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung und die damit verbundenen sozialen Probleme immer drängender wurden. Erste Ansätze zur Altersvorsorge wurden in Form von Pensionskassen und Unterstützungsvereinen in den 1880er Jahren geschaffen, jedoch waren diese Lösungen oft unzureichend und nicht für alle Bevölkerungsschichten zugänglich.
Parallel zur AHV entwickelte sich im 20. Jahrhundert die private Vorsorge in Form von Pensionskassen. Diese zweite Säule der Altersvorsorge wurde 1985 gesetzlich geregelt. Die Leistungen aus der Pensionskasse sind in der Regel höher als die AHV-Leistungen und sollen dazu beitragen, den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten.
Sinnvolles Vorsorgesystem
Die Kombination aus staatlicher und beruflicher Vorsorge bildet grundsätzlich ein sehr sinnvolles System, das den Bürgern eine gewisse Sicherheit im Alter bietet. Aktuell steht das Schweizer Vorsorgesystem vor grossen Herausforderungen. Die demografische Entwicklung, insbesondere die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate und neu die 13. AHV Rente belasten die AHV. Zudem sehen sich viele Pensionskassen mit sinkenden Renditen und einer unzureichenden Finanzierung konfrontiert. Reformen sind notwendig, um die langfristige Stabilität des Systems zu gewährleisten. Aber Reformen in der ersten und zweiten Säule haben bekanntlich an der Urne einen schweren Stand. Und wenn eine Reform gelingt, dann zu oft mit einem Ausbau der Leistungen.
Belastende Absenzen
Immer mehr Unternehmer werden mit einer Zunahme von Arbeitsplatzabsenzen konfrontiert, was in letzter Konsequenz zu einem Produktivitätsverlust führt. Unnötige Verzögerungen bei Arbeiten und Projekten sind die Folge. Wenn einige Mitarbeiter häufig abwesend sind, führt dies zu einer höheren Arbeitsbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter. Dies führt zu Stress und Unzufriedenheit, welche wiederum die Moral und das Engagement der Belegschaft beeinträchtigen. Langfristige Absenzen verursachen höhere Krankheitskosten und steigende Versicherungsprämien.
Speziell störend ist, dass Unternehmer je länger desto mehr den Eindruck erhalten, dass Krankheiten zunehmend vorgetäuscht sind. Diesen Eindruck bestätigen auch Experten. Leider schreiben gewisse Ärzte mit umstrittenen Arztzeugnissen überschnell Angestellte – auch für längere Zeit – krank.
Die Herausforderungen der Pensionskassen und die Zunahme der Absenzen am Arbeitsplatz sind die Schwerpunkte dieser Ausgabe.
Thomas Hess
Geschäftsführer KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich KGV
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