Mitarbeitende in Krisen unterstützen

Wie spricht man eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter an, wenn man vermutet, dass etwas nicht stimmt? Was soll man tun, wenn die betroffene Person Suizidgedanken äussert? Romana Feldmann unterstützt als Projektleiterin Suizidprävention Führungskräfte und HR-Fachpersonen bei diesen wichtigen Fragen.

Bild zvg

Die Broschüre «Krisen von Mitarbeitenden» zeigt auf, wie Vorgesetzte und HR-Fachpersonen auf Krisen reagieren können – gerade auch, wenn Suizidalität ein Thema ist. Kostenlose Bestellung: gesundheitsfoerderung-zh.ch/krisen

Manchmal ahnt man als Führungskraft oder als HR-Fachperson, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter stark belastet ist. So bemerken Vorgesetzte beispielsweise, dass sich Fehler häufen, die Qualität der Arbeit abnimmt und Absenzen zunehmen. Oder die Person reagiert häufiger gereizt, zieht sich vermehrt zurück oder erscheint weniger gepflegt zur Arbeit.

Früh das Gespräch suchen

Führungspersonen oder HR-Fachkräfte zögern manchmal, zeitnah auf erste Anzeichen zu reagieren und die eigenen Beobachtungen anzusprechen. «Ich empfehle, immer so früh wie möglich das Gespräch zu suchen, wenn man ein ungutes Gefühl hat», betont Romana Feldmann. Sie führt im Rahmen des kantonalen Schwerpunktprogramms Suizidprävention Fortbildungen «Mitarbeitende in Krisen» durch. «Je früher man eine Krise anspricht, desto Erfolg versprechender sind mögliche Massnahmen», ergänzt Feldmann.

Sorge um die Person äussern

Wenn man als Führungs- oder HR-Fachperson erst mal nur ein ungutes Bauchgefühl hat, dann sind Ich-Botschaften hilfreich, wie: «Ich mache mir Sorgen. Ich möchte dir beschreiben, was ich wahrgenommen habe, und deine Einschätzung hören.» Das Wahrgenommene sollte offen und wertschätzend mitgeteilt werden.

Über Suizidgedanken sprechen

Wenn die Situation akuter ist und die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter von Suizidgedanken berichtet, ist es wichtig, klare Worte zu wählen. «Ich empfehle Führungs- und HR-Fachpersonen, in solchen Situationen authentisch zu sein und eigene Unsicherheiten zuzulassen, statt den Anspruch zu haben, alles richtig zu machen», rät Feldmann. Es ist wichtig, Suizidgedanken und -absichten ernst zu nehmen, sie anzusprechen und Unterstützung anzubieten. Das offene Ansprechen ist eines der wirkungsvollsten Mittel, um Suizide zu verhindern. Denn dies entlastet die betroffene Person und macht Hilfe möglich. So kann man etwa fragen: «Hast du Suizidgedanken?»

Handeln statt zuwarten

Wenn man als Führungsperson den Zeitpunkt für ein solches Gespräch wählen kann, sollte dieses vorzugsweise tagsüber und nicht zu nahe am Wochenende festgelget werden. So hat man genügend Zeit, um Sofortmassnahmen aufzugleisen – falls solche notwendig sind. Führungspersonen können Mitarbeitenden in Krisen bei Bedarf den Flyer «Adressen für den Notfall» abgeben, der eine Karte mit den wichtigsten Notfalladressen im Kanton Zürich enthält.

Forum für betriebliches Gesundheitsmanagement

Das Forum BGM Zürich bietet Betrieben im Kanton Zürich:
• Events mit Austauschmöglichkeiten rund um das Thema «Gesundheit am Arbeitsplatz»
• kostenlose Erstgespräche
• eine Wissensplattform mit Infos, Tipps und guten Beispielen aus der Praxis: bgm-zh.ch

Kostenlose Bestellung der Karte mit Notfalladressen: gesundheitsfoerderung-zh.ch/notfallkarte

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