Mit 16 Jahren zum eigenen KMU

Giada Ilardo ist seit mehr als 23 Jahren Unternehmerin und gründete mit 16 Jahren ihr erstes eigenes Piercing und Tattoo Geschäft. Inzwischen gehören ihr zwei Flagshipstores, die sich im Luxussegment positioniert haben. Standorte? Natürlich an der Bahnhof- und an der Löwenstrasse.

Giada Ilardo

Wie haben Sie Ihre ersten Schritte als Chef erlebt?

Vor knapp 25 Jahren, im zarten Alter von 14 Jahren, wollte ich mir ein Bauchnabelpiercing stechen lassen. Das Problem: es gab kein Studio, das mich überzeugt hätte, Piercen fand in Hinterzimmern und schmuddeligen Studios statt. Das wollte ich ändern und diese schöne Kunstform aus der Schmuddelecke holen. Ich nahm es also selbst in die Hand und begann zu piercen. Zwei Jahre später brach ich das Kunstgymnasium ab und gründete stattdessen mein eigenes Unternehmen. Zuerst im Kinderzimmer, kurze Zeit später hatte ich mein erstes eigenes Studio – und schon bald den ersten Mitarbeiter. Das war für mich nicht einfach, schliesslich wusste ich als 17-jährige junge Frau nicht, wie ich einen Mitarbeiter führen soll. Ich bin also sukzessive in die Rolle als Chefin hineingewachsen und habe vorallem aus Fehlern gelernt.

Wo hätten Sie sich mehr Unterstützung gewünscht?

Ich war damals komplett auf mich allein gestellt und hätte mit dem Wissen von heute vieles anders gemacht. Für Jungunternehmer ist ein Netzwerk aus anderen Unternehmern zentral. Auf ihr Wissen und ihre Erfahrung zurückgreifen zu können, macht vieles leichter. Diesen Austausch schätze ich auch heute sehr und gebe wiederum mein Wissen gerne weiter.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich in Ihrer Rolle als Chef konfrontiert?

Inzwischen bin ich in meiner Rolle als Chefin angekommen und weiss, welche Mitarbeitenden zu mir und meinem Unternehmen passen. Ich habe meinen Führungsstil gefunden und pflege ein konstruktives Miteinander mit ihnen. Viele von ihnen sind langjährige Mitarbeitende.

Welche Werte sind Ihnen als Chef wichtig?

Ich sehe mich in einer Art Mentoringrolle und begleite, unterstütze und fördere meine Mitarbeitenden. Ich setzte den Rahmen, indem sie sich frei bewegen und entfalten können. Dazu gehört 100prozentiges Vertrauen. Wichtig ist mir auch eine transparente Kommunikation und, dass meine Mitarbeitenden wissen, dass ich jederzeit ein offenes Ohr für sie habe. Für mich hat Leadership auch viel mit Empathie zu tun – man muss verstehen, welche Bedürfnisse der Mitarbeitende hat und sich in sein gegenüber hineinversetzten können. Nicht zu vergessen: Wertschätzung ist der Schlüssel zu zufriedenen Angestellten!

Anna Birkenmeier

Redaktion Zürcher Wirtschaft

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