Krankentaggeldversicherung: Eine Hebamme unterstützt Schwangere

Schwangere Mitarbeiterinnen stellen KMU vor Herausforderungen. Als einziger Taggeldversicherer der Schweiz bietet die Groupe Mutuel Schwangeren am Arbeitsplatz Unterstützung durch eine Hebamme an. Nicole Stadtmann ist Case Managerin Hebamme und vermittelt zwischen Arbeitgebern, schwangeren Mitarbeiterinnen und Ärzten.

Wie viele Frauen betreuen Sie heute?
Nicole Stadtmann: Pro Jahr betreue ich rund 300 Frauen. Ferner bilde ich Manager und HR-Verantwortliche rund um die Mutterschaft aus.

Der Arbeitgeber möchte eine Schwangere möglichst lange als Arbeitskraft behalten. Wie unterstützen Sie diese?
Stadtmann: Für mich ist es wesentlich, mich für das Wohl der Frau, den guten Verlauf der Schwangerschaft und das Wohlbefinden des zukünftigen Kindes einzusetzen. Jedoch bin ich mir bewusst, dass meine Arbeit für den Arbeitgeber und die schwangere Frau manchmal nicht einfach ist. Aber sie ist notwendig, damit die schwangere Frau ihre Arbeit am adaptierten Arbeitsplatz weiter kompetent ausführen kann. Damit ist sie auch während ihrer Schwangerschaft als gleichwertige Person in der Arbeitswelt bestätigt. Oft sagen mir die Frauen, dass sie froh waren, während der Schwangerschaft noch arbeiten zu können, weil sie sich zuhause isoliert fühlten.

Schwangerschaft, Arbeit und Mutterschaft unter einen Hut zu bringen stellt Frauen vor Herausforderungen. Wie erleben sie diese?
Stadtmann: Bei einer jungen Frau mit einer körperlich anstrengenden Arbeit besteht meine Aufgabe darin, auf ihre Schwangerschaft einzugehen und ihren Arbeitsplatz anzupassen, um die Arbeit weniger beschwerlich zu machen. Es ist wichtig, dass Schwangerschaft nicht als Krankheit wahrgenommen wird; mit den nötigen Anpassungen kann die Arbeit in den allermeisten Fällen durchaus weiterhin ausgeführt werden. Dies trägt dazu bei, dass die Schwangere mit Zuversicht in die Zukunft schaut.

Frauen werden heute meist später Mutter als früher. Stellen sich hier andere Anforderungen an Ihre Arbeit?
Stadtmann: Eine Mutterschaft nach mehreren Jahren Vollzeitarbeit ist ein grosser Einschnitt. Frauen sind mit 30 meist höher qualifiziert. Umso grösser sind die Auswirkungen von Schwanger- und Mutterschaft auf das Berufs- und Privatleben. Denn: Von einem Tag auf den anderen verschwindet die Frau von der beruflichen Bildfläche. Die gesellschaftliche Anerkennung ist somit nicht mehr vorhanden, was ich persönlich sehr bedaure.

Nicole Stadtmann

Case Managerin Hebamme Groupe Mutuel

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