KI ist super!
Ein spezieller Titel, denn die berühmte «Künstliche Intelligenz» ist im täglichen Leben ja noch so weit von uns entfernt. Liebe Leserinnen, liebe Leser, dieses Gefühl ist leider falsch. Tatsächlich ist KI bereits heute ein Bestandteil unseres Lebens, sobald wir einen Computer oder unser Handy einschalten. Wenn wir die neuen Programme eines grossen Softwareanbieters aus den USA sehen, dann ist fast überall ein «Assistent» (neustes Beispiel: Meta AI in WhatsApp) fix eingebaut. Soweit okay, aber dass sich dieses Ding ohne einen speziellen Lehrgang fast nicht ausschalten lässt, das nervt mich nachhaltig! Ein typisches Beispiel für die Bevormundung, die von grossen Tech-Firmen ausgeht.
KI vs. das «richtige» Leben
Der Titel ist aber trotzdem richtig! Denn durch die KI und all die kreativen Betrugsversuche ist mir klar, dass ich nur dem direkten Kontakt mit Menschen tatsächlich trauen kann. Diskussionen mit Menschen, die eine andere Meinung haben, machen mich normalerweise schlauer, dabei fühle ich mich lebendig und wahr. Die «Diskussion» mit einem Computer-Algorithmus ist dagegen ziemlich schnell langweilig. Die KI lernt sehr schnell, was mir gefällt und müllt mich dann mit immer den gleichen Inhalten zu. Aber wahr ist sie nicht, denn auch eine riesige Summe von falschen Angaben machen «Fake» nicht wirklich «real»! Die KI macht also, dass wir alle wieder den direkten Kontakt mit Menschen suchen und schätzen. Deshalb ist sie für mich super und eine riesige Chance, uns auf das Wesentliche zu besinnen.
Genau deshalb steht in dieser Ausgabe der Zürcher Wirtschaft der Mensch im Mittelpunkt! Team-Building-Anlässe, Firmenevents oder das Team zusammenschweissen mittels Bierolympiade sind «real». Je deutlicher die Wirkung von KI wird, je mehr wir auch den vielen News nicht mehr glauben können, desto stärker wird dieser Trend werden. Wir haben wieder Lust auf Menschen, Lust auf Begegnung, Lust auf Diskussionen. Die Isolation während Corona hat uns schmerzlich vor Augen geführt, was uns fehlt, wenn wir solche Kontakte nicht haben dürfen. Deshalb wird sich, kleiner Seitenhieb, auch die Sache mit dem Homeoffice von selbst regulieren. Der fehlende soziale Kontakt ist schlussendlich ein (zu) hoher Preis für die zusätzliche Freiheit.
Extreme Entwicklungen
Ich freue mich also wirklich, dass die Menschen wieder näher zusammenrücken. «Schlaue» Software kann ein wunderbarer, sinnvoller Helfer bei alltäglichen Aufgaben sein. Viele Arbeiten können massiv vereinfacht werden. Alles ist okay, solange wir mit gesundem Menschenverstand die Resultate überprüfen und wenn nötig anpassen. Aber die Entwicklung in der KI, als Schlussbemerkung, nötigt mir schon ziemlich Respekt ab. Das neuste und schlauste KI-Modell «Claude Opus 4» der Firma Anthropic (u.a. Google, Amazon) versuchte in einem Test tatsächlich, sich durch knallharte Erpressung davor zu schützen, abgeschaltet zu werden. In solchen Momenten bin ich dann ehrlicherweise nicht mehr so sicher, wie super KI tatsächlich ist.
Werner Scherrer
Präsident KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich KGV
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