Homeoffice: Chancen für einen Wandel

Corona hat das Homeoffice auch bei KMU salonfähig gemacht. Standen anfänglich der Aufbau einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur sowie Führungsfragen im Vordergrund, sind mittlerweile der Schutz vor Cyberattacken sowie die rechtliche Regelung im Fokus.

Michael Jaggi

ist Partner bei OBT Zürich und Leiter Operation Informatik Systemlösungen Operation. Durch seine fundierte langjährige ICT- und vielseitige Branchenerfahrung kennt Michel Jaggi die Bedürfnisse nach effizienten und reibungslos funktionierenden Cloud-Lösungen. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt, stärkt und professionalisiert er insbesondere die OBT Swiss Cloud stetig weiter.

Was vor zwei Jahren noch beinahe undenkbar gewesen war, ist heute in den meisten Branchen gelebte Tatsache: das Arbeiten von Zuhause aus. Aus dem anfänglichen Improvisieren während des ersten pandemiebedingten Lockdowns, ist nach bald zwei Jahren eine etablierte und vor allem akzeptierte Art des Arbeitens geworden. Mitarbeitende wie Führungskräfte haben sich an das virtuelle Arbeiten gewöhnt und unternehmensweit standardisierte digitale Tools und Plattformen gehören genauso zum Alltag wie Videocalls und virtuelle Teamevents.

Einfallstor für Datenklau
Mit der neuen Form der Zusammenarbeit haben sich aber auch neue Risiken aufgetan, denn die meisten Tätigkeiten im Home-Office erfordern neuste Technologie, um gleich effizient arbeiten zu können wie im Büro. Dazu zählen leistungsfähige Hardware, moderne Software und eine schnelle und vor allem sichere Netzwerkverbindung. Denn das Homeoffice hat sich als Einfallstor für neue Formen des Datendiebstahls erwiesen. Betrügerische E-Mails, Phishing-Versuche und Spam-E-Mails über Geschäftsaccounts haben massiv zugenommen.

«Der Wegfall des Arbeitswegs im Homeoffice führt dazu, dass die Stressbelastung und auch die Gefahr eines krankheitsbedingten Arbeitsausfalls für die Beschäftigten sinken.»

Michael Jaggi, Partner bei OBT

Da der Mensch nach wie vor der grösste Risikofaktor ist, ist eine regelmässige Schulung und Sensibilisierung für das Thema Cyberangriffe genauso wichtig, wie eine gut gewartete technische Infrastruktur. Beides sollte nicht ab Stange gekauft, sondern individuell nach den gegebenen Anforderungen aufgesetzt werden. Die Expertinnen und Experten von OBT analysieren dazu jeweils die vorhandene IT-Umgebung, erstellen ein massgeschneidertes Grob- und Feinkonzept und implementieren die konzipierte IT-Infrastruktur.

Führung ist gefragt
Die Technologie ist jedoch nicht der einzige Aspekt, der im Homeoffice beachtet werden muss. Genauso wichtig sind soziale Aspekte wie die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Teams, die Koordination und Planung von Arbeiten und nicht zuletzt die höheren Ansprüche an die Führungskräfte. Diese sind besonders gefordert, da man sich im Homeoffice nicht mehr so häufig trifft, doch Führung ist auch in der virtuellen Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Führungskräfte müssen klare Ziele setzen, Orientierung geben und die Beziehung auf Distanz pflegen.
Damit die «Fernbeziehungen» klappen, sollte der Austausch gezielt gesucht und gefördert werden. Monologisierende Phrasendrescherei ist out, gefordert ist die Kommunikation auf Augenhöhe. Zudem müssen Vorgesetzte die Leistung der Mitarbeitenden in diesem räumlich unabhängigen Arbeitsverhältnis durch die eigene Fachkompetenz messen und beurteilen können sowie ihnen entsprechend Vertrauen entgegenbringen.
Aus Gründen der Rechtssicherheit ist es generell ratsam, die mit der Regelung von Homeoffice verbundenen Aspekte im Personalreglement schriftlich festzuhalten. Dies schafft Transparenz für beide Seiten. Festgehalten werden sollten beispielsweise Abmachungen

• zum Datenschutz und zur Geheimhaltungspflicht
• zur Arbeitszeiterfassung
• zur Betriebshaftpflicht
• zur anteilsmässigen Entschädigung für technisches Equipment und Verbrauchsmaterial wie Strom und Miete

Weniger Stress, mehr Zeit
Trotz dieser neuen Herausforderungen zeichnet sich nach beinahe zwei Jahren Pandemieerfahrung ab, dass das Arbeiten von zu Hause aus oder von unterwegs auch in künftigen «normalen» Zeiten als Mischform mit der Arbeit am Firmensitz beibehalten werden wird. Denn für die meisten Arbeitnehmenden hat Homeoffice einige Vorteile zu bieten, auf die sie nicht mehr verzichten wollen. So ist beispielsweise das Jonglieren zwischen Job und Kinderbetreuung einfacher, und das oftmals kräfteraubende Pendeln fällt weg, was pro Tag gut und gerne ein bis zwei Stunden mehr Freizeit bedeuten kann. Dies wiederum führt dazu, dass die Stressbelastung und auch die Gefahr eines krankheitsbedingten Arbeitsausfalls – in der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt – für die Beschäftigten sinken.

Hybrid arbeiten im Trend
Homeoffice hat aber nicht nur positive Seiten. Privatleben und Job verschmelzen stark, zudem fragmentieren viele Mitarbeitende ihre Arbeitszeit über den ganzen Tag hinweg. Die Anforderung bezüglich Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation an jeden Einzelnen steigen, um sich entsprechend abgrenzen zu können und dem Körper auch wichtige Phasen der Erholung zu gönnen.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich die meisten Arbeitnehmenden «hybride» Arbeitsformen wünschen. In einer von Statista durchgeführten Erhebung gaben 37% der Befragten an, dass sie in Zukunft mindestens die Hälfte der Arbeitszeit im Homeoffice arbeiten möchten. Nur 26% würden gerne ausschliesslich von Zuhause aus arbeiten, und ein Viertel möchte weniger als die Hälfte der Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Magere 12% möchten künftig ausschliesslich im Büro arbeiten.

Ob am Firmensitz oder zu Hause am Arbeitsplatz: die Spezialistinnen und Spezialisten von OBT unterstützen Sie dabei, effizient und sicher zu arbeiten. Sei das mit Informatik-Gesamtlösungen, mit der OBT Swiss Cloud oder als Abacus Goldpartner mit attraktiven ERP-Paketen.

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