Gin trifft Business: KMU-Frauen auf Sinnesreise in der Turicum Destillerie

Zwischen intensiven Aromen und geselligem Austausch tauchten die KMU-Frauen tief in die Welt des Gins ein und lernten dessen Handwerk kennen.

Bild: ab

«Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern einen unvergesslichen und genussvollen Abend zu bereiten», erklärte die Präsidentin der KMUFrauen Zürich, Jaqueline Hofer gleich zur Eröffnung des Abends. Eine Gruppe Unternehmerinnen
war in die Turicum Gin Destillerie gekommen, um in die faszinierende Welt des Gins einzutauchen. Ermöglicht wurde der Anlass dank der Zürcher Kantonalbank.

Schon beim Betreten der Destillerie wurden die Gäste von einer Aromakulisse empfangen: Der Duft von Wacholder, Koriander, Zitrusfrüchten und Kräutern erfüllte den Raum. Ein Willkommens-Gin bildete den perfekten Auftakt für einen Abend, der den Gästen die Kunst des Gin-Brennens auf genussvolle Weise näherbringen sollte.

Zürcher Gin-Erfolgsgeschichte

Die beiden Geschäftsführer Merlin Kofler und Oliver Honegger, hatten während einer Reise zu englischen Gin-Destillerien im Juni 2013 beschlossen, einen eigenen Gin zu entwickeln. Doch sie wollten mehr als nur eine Spirituose herstellen – ihr Ziel war es, einen Gin zu kreieren, der die Stadt Zürich und ihre Eigenheiten widerspiegelt: «us Züri für Züri». Gemeinsam mit ihren Freunden Philip Angst und Oscar Martin setzten sie dieses Vorhaben innerhalb von zwei Jahren in die Tat um. 2015 erblickte der Turicum Gin das Licht der Welt, und die Resonanz war überwältigend: Die
ersten 1000 Flaschen waren binnen Kürze ausverkauft, heute produziert die Turicum Gin Destillerie rund 80000 Flaschen pro Jahr und ist als einer der führenden Gin-Hersteller in der Schweiz.

Das Ziel war es, einen Gin zu kreieren, der die Stadt Zürich und ihre Eigenheiten widerspiegelt: «us Züri für Züri»

Merlin Kofler und Oliver Honegger


Der Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer sorgfältigen Auswahl an Zutaten, handwerklicher Präzision und einer klaren Vision. «Es war uns von Anfang an wichtig, den Charakter unserer Heimatstadt nicht nur im Namen, sondern auch im Geschmack des Gins zu verewigen», erklärte Gin Lab Leiterin Janine Baumann. So enthält der Turicum Gin neben den klassischen Botanicals auch handgepflückte Lindenblüten vom Zürcher Lindenhof, und Tannensprossen aus den umliegenden Wäldern.

Die Kunst des Destillierens

Nachdem die Besucher nun einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Turicum Gin erhalt hatten, folgte eine Einführung in das Handwerk des Gin-Destillierens. Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Gin eine komplizierte Spirituose sei, wurde deutlich, dass die Grundzutaten relativ einfach sind – die wahre Kunst liegt in der Auswahl der Botanicals und dem Destillationsprozess. Dabei ist die Basis jeden Gins ein neutraler Alkohol, der in der Regel aus fermentierten Getreiden wie Gerste, Roggen, Weizen oder Mais gewonnen wird. Das Destillat, das einen Alkoholgehalt von etwa 96 % Vol. erreicht, ist nahezu geschmacksneutral und dient als Träger für die Aromen der Botanicals. Die wichtigste Zutat dabei ist die Wacholderbeere, die dem Gin seinen charakteristischen Geschmack verleiht.

Die Magie der Botanicals

Doch Wacholder allein macht noch keinen Gin. Was den Geschmack des Endprodukts so vielfältig und einzigartig macht, ist die Kombination aus verschiedenen Botanicals. Neben Wacholder gehören Koriandersamen, Angelika-wurzel, Zitrusschalen, Kardamom, Zimt, Ingwer und viele weitere Kräuter und Gewürze zu den typischen Zutaten. Besonders der Koriander verleiht dem Gin eine frische Zitrusnote, während die Angelikawurzel für erdige, herbe Nuancen sorgt. Für die Gäste war es ein besonderes Erlebnis, diese Zutaten nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen und zu schmecken. «Die Aromen hier sind einfach unglaublich», bemerkte eine Teilnehmerin, als sie ein Stück Süssholz probierte.

Eigene Gin-Kreationen

Das Highlight des Abends war jedoch das Kreieren eines eigenen Gins. Aus einer Vielzahl von Botanicals durften die Gäste ihre Favoriten auswählen und unter Anleitung der Destillerie-Mitarbeiter eigene Rezepturen entwickeln. Ob würzig mit Kardamom und Pfeffer oder fruchtig mit Zitrus und Beeren – jede Kreation spiegelte den persönlichen Geschmack des jeweiligen Herstellers wider. Dabei eröffnete das Experimentieren mit den Zutaten einen ganz neuen Blick auf den Gin. «Ich wusste gar nicht, wie vielseitig die Zusammenstellung der Aromen für einen Gin sein kann», sagte eine Teilnehmerin, während sie ihre selbst entwickelte Mischung probierte. So wurden die Gin-Kreationen zur Erinnerung an einen wirklich unvergesslichen Abend.

Anna Birkenmeier

Redaktion Zürcher Wirtschaft

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