Eine Lanze für das Unternehmertum

KGV-Geschäftsführer Thomas Hess über den Zusammenhang zwischen Arbeitsplatz, Gesundheit und Wohlstand.

Die ruhige Sommerzeit bietet Gelegenheit, wieder einmal über Grundsätzliches nachzudenken. Zum Beispiel über Arbeit und über das Unternehmertum. Eine Heerschar von Therapeuten warnt davor, dass immer mehr Arbeitnehmer psychisch erkranken und ihrem Job nicht mehr nachgehen können. Oft wird Überlastung durch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt als Grund genannt. Es ist richtig, dass der Druck und das Tempo am Arbeitsplatz in einer globalisierten Welt noch nie so hoch waren wie derzeit. Die Margen und Wachstumsraten sind tief. Die Notwendigkeit, immer effizienter zu werden, ist hoch.

Risiken und Nebenwirkungen

Mehr noch als berufliche Belastungen führt der Verlust des Arbeitsplatzes zu psychischen Erkrankungen, ist sich die Wissenschaft einig und stellt fest, dass Arbeitslose drei- bis viermal häufiger psychisch krank sind als Erwerbstätige. Folglich ist es volkswirtschaftlich elementar wichtig, dass es Unternehmer gibt, die Arbeitsplätze in einer kompetitiven Marktwirtschaft anbieten. Für manche mögen Marktwirtschaft und Profit Schimpfwörter sein. Von wenigen nicht abzustreitenden neoliberalen Auswüchsen einmal abgesehen, verhalten sich die allermeisten Unternehmer jedoch sozial. Sie investieren in ihre unternehmerischen Ideen, schaffen so Arbeits- und Ausbildungsplätze und zahlen Löhne, was wiederum die Nachfrage nach weiteren Dienstleistungen und Gütern auslöst. Dies zieht neue Investitionen nach sich. Darauf folgt technologische Innovation, um das Geschäft erfolgreich zu entwickeln, was erneut zu einer höheren Arbeitsproduktivität und Steigerung des Lohnniveaus führt. Letztendlich erhöht sich dadurch der allgemeine Wohlstand in der Gesellschaft. Der Unternehmer erhält seinen Lohn als Letzter, wohlgemerkt nach seinen Angestellten. Das Risiko liegt bei ihm. Läuft es gut, macht er Gewinn. Gelingt ihm das nur sporadisch, geht er früher oder später Konkurs.

Ressource Mensch

Die wichtigste Ressource eines Unternehmers sind seine Mitarbeiter. Das war vor 150 Jahren nicht allen Patrons klar, im Jahr 2025 aber in der Regel schon. Arbeitgeber sind gefordert, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, das körperliche und psychische Belastungen minimiert. Prävention, ergonomische Arbeitsplätze, offene Kommunikation und eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung am Arbeitsplatz sind dabei essenziell. Auch die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden spielt eine wichtige Rolle. Denn jeder echten Führungsperson sollte klar sein, dass eine positive Unternehmenskultur dazu beiträgt, langfristig gesunde und motivierte Mitarbeiter zu haben, die entscheidend zum Geschäftserfolg beitragen.

Das Schwerpunktthema dieser Nummer ist denn auch «Mensch und Arbeit, Gesundheit».

Thomas Hess

Geschäftsführer KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich KGV

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