Die Wahl der richtigen Pensionskasse

Ob bei der Firmengründung oder bereits als etabliertes Unternehmen ist die Wahl des richtigen Pensionskassenmodells komplex. Wir stellen die gängigsten Lösungen vor, die die unterschiedlichen Bedürfnisse an Autonomiegrad, Grösse und Risikobereitschaft eines Unternehmens abdecken.

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Ivan Diez, Senior Relationship Manager & Business Development BVG der Groupe Mutuel. Mail: idiez@groupemutuel.ch

Jeder Arbeitgeber kann grundsätzlich eine betriebseigene Kasse gründen, die von einer Vorsorgekommission aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern geleitet wird. Diese Vorsorgeeinrichtung ist nur für die Angestellten des eigenen Unternehmens zugänglich und bietet den grössten Grad an Autonomie. Die Vorsorgekommission kann grundsätzlich folgende Parameter frei festlegen: Umwandlungssatz, Anlagestrategie, Verzinsung des Altersguthabens und Verteilung von allfälligen Überschüssen. Allerdings ist die Gründung einer autonomen Kasse zeit- und kompetenzintensiv. Aufgrund der stetig steigenden Komplexität und Anforderungen sowie des Kostendrucks entscheiden sich viele Firmen je länger, je mehr für die Auflösung der autonomen Kasse und suchen den Anschluss an eine Sammel-
stiftung.

Sammelstiftung: Diverse Autonomiegrade

Sammelstiftungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, eine autonome Kasse in eine bestehende Struktur zu integrieren. Dabei können verschiedene Autonomiegrade gewählt werden. Ein Vorteil liegt dabei in der Optimierung der Kosten, insbesondere der Verwaltungskosten. Es gibt flexible Lösungen, bei denen die Unternehmen die eigene Anlagestrategie, die Verzinsung sowie die technischen Parameter, wie den Umwandlungssatz festlegen, sofern die Struktur dies erlauben. Diese Art von Vorsorgelösung ist in erster Linie für Unternehmen bestimmt, welche den Kollektivitätsgedanken verfolgen und eine gewisse Sicherheit suchen, sowie Kompetenzen an den Stiftungsrat delegieren möchten.

Vollversicherung: Risiken minimieren

Die Vollversicherung basiert auf dem «Vollkasko-Prinzip», d.h. es besteht eine Kapitalschutzgarantie und das angeschlossene Unternehmen kann nie in eine Unterdeckung geraten. Jedoch sind bei einer solchen Lösung häufig die Verwaltungskosten markant höher als bei einer Sammelstiftung. Zudem sind die Chancen für eine höhere Verzinsung der Altersguthaben eher gering, weil das Vermögen vorsichtiger angelegt werden muss. Die Ertragsaussichten werden somit geschmälert. Nichtsdestotrotz kann eine solche Lösung Sinn machen, wenn ein Unternehmen bereits in diesem Modell versichert ist und ein grosser Anteil der Belegschaft kurz vor der Pensionierung steht.

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