Die schräge Idee für jeden Keller

Vorräte in Schieflage halten nicht länger, aber besser. Ein 83-Jähriger gründete ein Startup für eine schräge Sache. Nun sucht Manfred Gosch eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für seine Geschäftsidee.

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Manfred Gosch mit seinem Regal «Slopy».

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Das Regal «Slopy».

Verrückt? Vielleicht. Entrückt? Sowieso. Schräg? Buchstäblich. Vom englischen Begriff für «schräg» hat das Regal, um das es hier im Kern geht, nämlich seinen Namen. Und seine Bestimmung: «Slopy» (von «sloping Board» – schräges Brett) ist eine patentierte Erfindung des Dietikers Manfred Gosch, «die die Branche der Vorratsregale revolutioniert», wie er selber sagt.

Manfred Gosch hat seine Zeit als erfolgreicher Unternehmer eigentlich hinter sich und geniesst seinen Ruhestand als 83-Jähriger, aber ein wacher, neugieriger Geist hört halt mit der Pensionierung nicht einfach auf, neue Herausforderungen unternehmerisch anzugehen.

Die krisenfeste Idee kam im Schlaf

Bevor er die kleine Regal-Revolution in die Tat umsetzte, hat Gosch aber drüber geschlafen – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Idee, Regale mit Schräg-Tablaren zu produzieren, kam ihm im Schlaf. Grübelnd und tüftelnd verbrachte er dann Stunden, bis die Konstruktion ihre Idealmasse hatte. Der Weg dorthin war gesäumt mit vielen handgemachten Zeichnungen und geometrischen Berechnungen. Ganz ohne Hilfe von CAD-Software entstand so das Vorratsregal mit schrägen Brettern. Was wie ein architektonisches Stilelement erscheint, hat seine praktischen Gründe: runde Behälter können dank der schrägen Regale rollsicher gelagert werden.

«Es ist platzsparender, wenn sich die runden Gegenstände von selber stapeln. Und das Design ist geschützt bis 2028», sagt Manfred Gosch. Auslöserin der nächtlichen Idee im Schlaf war die Coronakrise. Dann kam 2022 der Ukrainekrieg, was Goschs Überzeugung zementierte: Es kann immer Unvorhergesehenes passieren. «Plötzlich hat man keinen Strom oder kein Wasser. Wir sind hier zu technikgläubig und optimistisch.» Man sehe aktuell gerade durch den Stromausfall in Spanien, wie plötzlich ein Notvorrat sich bezahlt machen könne. «Gerade in der heutigen Zeit ist es empfehlenswert, einen Notvorrat zu Hause zu haben mit Wasser, Konserven und lang haltbaren Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Teigwaren, Reis etc.», sagt Manfred Gosch.

Wer trägt die Idee weiter?

Von der Idee überzeugt, gründete er im Oktober 2023 mit seiner Tochter Patrizia Perrot (als designierte Geschäftsführerin) die Mango Design GmbH mit Sitz in Dietikon. «Der Firmenname kommt nicht etwa von der exotischen Frucht, sondern von der Zusammensetzung Man(fred) und Go(sch)», sagt Gosch. Leider musste sich Tochter Patrizia aus familiären Gründen zurückziehen.

Nun möchte daher Gründer Manfred Gosch die Firma in neue Hände legen: Ihm ist wichtig, dass die Übernehmerin oder der Übernehmer die bereits bestehenden 100 Regale vermarktet – und die Idee mit Herzblut und geschicktem Marketing vertritt und weiterspinnt.

Wer für die Idee Feuer fängt und die Firma übernimmt, wird mit Kontakten zum Hersteller, Lieferkette, bis hin zur Montageanleitung und Verpackung versorgt. Produziert werden die Regale in Litauen bei einem grossen Möbelhersteller. «Der hat alle Konstruktionszeichnungen, gefertigt von einem Schreiner in der Schweiz. Nachbestellungen sind daher überhaupt kein Problem», sagt Gosch. Das 103 Zentimeter hohe, 60 cm breite und 30 cm tiefe Regal «Slopy» besteht aus einem weissen Korpus mit einem Lochraster für handelsübliche Tablarhalter. Die speziellen Tablare sind an den Enden mit Schrägen versehen, die an den Lochraster des Korpus angepasst sind.

Für weitere Details können sich ernsthafte Interessenten bei untenstehender Adresse melden.

Mark Gasser

Chefredaktor
Zürcher Wirtschaft

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