Zur Konjunktur aus KMU-Sicht

Im Podcast «KMU Wirtschaftsausblick» der Zürcher Kantonalbank wirft Chefökonom David Marmet einen Blick in die Zukunft aus KMU-Perspektive.

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ZKB-Chefökonom Schweiz David Marmet im Podcast (Link weiter unten im Text).

David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank, analysiert im «KMU Wirtschaftsausblick» die wirtschaftliche Entwicklung mit Blick auf die kleinen und mittleren Unternehmen. Die drei Hauptfragen, die er im Podcast beantwortet: Wie ist die aktuelle Konjunkturlage? Was bedeutet der überraschend starke Inflationsrückgang für die Zinsentwicklung? Und drittens legt er den Fokus auf einen für KMU wichtigen Sektor, den Tourismus.

Allen Unkenrufen zum Trotz melden viele KMU, dass sich ihre Geschäftslage in den letzten Monaten leicht verbessert hat. Im Besonderen melden die Industriebetriebe eine hohe Produktionstätigkeit und einen besseren Auftragsbestand. Doch Marmet äussert auch Bedenken zum Kanton Zürich: «Die Konjunktur im Kanton Zürich ist nicht so dynamisch wie in der Gesamtschweiz.» Er verweist dabei auf den «neuen Konjunkturindikator» der Zürcher Kantonalbank vom Oktober 2024. Der Indikator kann in der Publikation «Zürcher Wirtschaft im Fokus» nachgelesen werden.

Zum Teuerungsrückgang: Die SNB wird den Leitzins erneut senken, da sich die Inflation überraschend stark zurückgebildet hat. Noch vor Jahresfrist ging die SNB davon aus, dass die Inflation mittelfristig bei knapp 2% liegen würde. Die Prognose wurde unter Annahme eines gleichbleibenden Zinssatzes getroffen. Aktuell geht die SNB bei einem Zinssatz von 1% von einer mittelfristigen Inflation von rund 0,5% aus. Marmet geht von von weiteren Zinssenkungen aus – was nun im Dezember auch zutrifft: Die SNB senkt den Leitzins sogar um 0,5 Punkte, somit beträgt der neue Leitzins 0,5 Prozentpunkte. Die importierte Inflation (Produzentenstufe) ist im Vergleich mit der Gesamtinflation (Konsumentenpreise) negativ: «Für viele KMU dürfte sich die Marge in letzter Zeit verbessert haben», schliesst Marmet daraus. Das sei mit ein Grund dafür, dass die Firmen relativ zuversichtlich in die Zukunft blickten.

Im Fokusthema «Tourismus» gibt David Marmet Antworten, wieso die Entwicklung des Schweizer Frankens für Übersee-Touristen weniger zentral ist als für europäische Touristen – gerade diese weichen auf alternative Destinationen aus, wenn der Franken stark ist. Und auch zwischen den Kantonen, die zu unterschiedlichen Anteilen ausländische Gäste beherbergen, variiere die Bedeutung des Frankens stark.

Mark Gasser

Chefredaktor
Zürcher Wirtschaft

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