Schätzen lernen was man hat – ist die Plattitüde pure Schulmeisterei oder doch eine nützliche Erinnerung daran, wo man steht und wo die wirklichen Werte liegen? Wo fängt denn die Wertschätzung an? Sollen wir bereits den Sonnenaufgang wertschätzen oder erst die gute Tasse Kaffee am Morgen. Ist es eher unsere Gesundheit, das Einkommen oder vielmehr die Zuneigung und das Lob anderer? Verstehen wir Wertschätzung bezüglich materiellen oder immateriellen Gütern oder beziehen wir gar Menschen und deren Verhalten mit ein? Ist unsere persönliche Einschätzung massgebend oder ein allgemein anerkannter Standard? Sollen wir gar so weit gehen und anderen individuelle Wertschätzung entgegenbringen? Was soll uns das alles nützen?
In der Führungslehre wird oft davon gesprochen, wie wichtig Wertschätzung für Mitarbeiter ist. Im gleichen Atemzug werden dann auch die positiven Effekte einer solchen Führung genannt: Motivation, bessere Leistung und eine gute Vertrauensbasis sowie Endorphinausschüttung, die zu höherem Wohlbefinden führt. Somit eine Win-Win-Situation für alle.
Doch wenn das alles so einfach ist, wieso machen wir es nicht schon längst? Vielleicht weil dies mit Achtung und Respekt vor dem Gegenüber zu tun hat? Und weil Wertschätzung ehrlich gemeint sein sollte. Und weil – und das sollte im Kleingedruckten der Geschäftsbedingungen rund um Wertschätzung stehen – wir hier von einer inneren Haltung sprechen, die gelebt werden will. Auch dafür findet sich eine Binsenweisheit: Wer anderen etwas weitergeben möchte, fange doch am besten bei sich selbst an.
Barbara Rüttimann
Kolumnistin und Kommunikationsberaterin
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