Wadenbeisser

Achtung: Schonungslos bissig

Weltfrauentag ja – aber richtig!

Am 8. März war es wieder mal soweit: Der Weltfrauentag brachte die Frauen auf die Strasse, damit sie auf ihre Benachteiligung laut hinweisen konnten. Das macht zu 100 % Sinn – in Thailand, Indonesien oder in Afghanistans Hauptstadt Kabul. Dort hatten 20 Frauen gar den (Todes-)Mut, für ihre Rechte und gegen die radikalen Taliban zu demonstrieren. Frauen sind dort seit 2021 aus dem öffentlichen Leben verbannt und von den Universitäten ausgeschlossen. Genau zu diesem Zwecke wurde der internationale Frauentag 1911 gegründet – für das Einfordern von Gleichberechtigung.

Auch in Zürich sind die Frauen auf die Strasse gegangen. Auf Tele Züri meinte eine junge Frau, keine 18 Jahre alt, sie sei wütend, als junge Frau überall diskriminiert zu werden, Insbesondere beim Lohn sei dies krass der Fall. Da staunt der Laie und wundert sich der Fachmann. Fakt ist: Es gibt eine gewisse Ungleichheit beim Lohn. Männer verdienen 11,5 Prozent mehr als Frauen. Von diesen lassen sich laut Bundesamt für Statistik (BfS) aber mehr als die Hälfte erklären. Bei 5 % ist die Erklärung schwierig. Denn zu schnell werden Birnen mit Äpfeln verglichen. So wird beispielsweise die Berufserfahrung nicht mitgezählt. Die ist aber relevant im Berufsleben. Selbst die damalige Justizministerin Simonetta Sommaruga kam zum Schluss, dass die Lohnunterschiede kaum auf Diskriminierung zurückzuführen sind.

Diskriminiert in der Schweiz werden die Männer. Sie machen einfach kein Aufhebens drum, weil Männer keinen Schmerz kennen! Oder galt dieser Grundsatz nur für Indianer? Bei einer um vier Jahre kürzeren Lebenserwartung verbringen sie zusätzlich ein Jahr im Militär. Bezüglich AHV bezahlen bis dato Frauen 34 % der AHV-Beiträge ein, beziehen aber auch aufgrund der höheren Lebenserwartung 55 % der Leistungen. Soviel zu Gleichheit oder Ungleichheit!

Noch bis in die 60er- und 70er-Jahre wurde der Frau die Rolle des schwachen Geschlechts zugeschrieben. Das Rentenalter wurde von 65 auf 63 und dann gar auf 62 Jahre gesenkt. Frauen war die Teilnahme bis in die 70er-Jahre an Marathons verboten, da für fragile Frauenkörper höchst ungesund. Heute liegt der Weltrekord der Frauen im Marathon bei 2:14h und damit in der Nähe der Männer (2:01h). Das Frauen-AHV-Alter wurde unlängst auf 65 Jahre den Männern angeglichen – weil nichts dagegenspricht.

Es geht aufwärts mit der Gleichberechtigung. Quer in der Landschaft liegt einzig die linke Zürcher Stadtverwaltung, die ihren menstruierenden Frauen pro Monat fünf Tage Mens-Urlaub einräumt. Damit erweisen sie allen Frauen einen Bärendienst. Denn so wird das Rollenbild des «schwachen Geschlechts» wieder aufgenommen, das eigentlich allmählich überholt ist. Zurück zur Zürcher Frauendemo: «Demonstriert in Kabul, wo Frauen echt diskriminiert werden, in Zürich ist es nur peinlich!»

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