Sie gestaltet die Energiewende

Die erneuerbaren Energien gelten als Wachstumsbereich mit spannenden Karrieremöglichkeiten. Zudem punktet die Branche mit Zukunftsaspekten wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das zieht Talente an, unter ihnen auch immer mehr Frauen. Ladina Kundert, Projektleiterin Solar Business bei EKZ, ist eine von ihnen.

Bild Norbert Egli/EKZ

Jungtalent Ladina Kundert.

Viviane Ammann

Der Ruf der Energiebranche hält sich hartnäckig: sie sei konservativ und nach wie vor sehr männerlastig. So zumindest bisher. Denn: Der Energiesektor befindet sich im Wandel. Soll der geplante Ausbau an erneuerbaren Energien geschafft werden, müssen in den nächsten Jahren rund 22’000 Fachkräfte rekrutiert werden. Dies ermöglicht spannende Karrieremöglichkeiten und breite berufliche Perspektiven. Eine Chance, die immer mehr Frauen beim Schopfe packen.

Lasst euch von niemandem ein-reden, etwas nicht zu können.

Ladina Kundert, Projektleiterin Solar Business bei EKZ

Ladina Kundert ist eine von ihnen. Die 26-jährige Winterthurerin arbeitet bei EKZ als Projektleiterin Solar Business und verantwortet in dieser Rolle die Planung und Realisierung von PV-Grossanlagen (ab 2000 m2 Mindestdachfläche) im Schweizer Inland. Hier ist sie Teil eines achtköpfigen Teams, darunter eine weibliche Kollegin. Auf die Frage, ob sie sich deshalb als etwas Spezielles vorkomme, winkt Ladina vehement ab. So war es denn auch bereits während ihres Elektrotechnikstudiums an der ETH kein Thema für sie, oft die einzige Frau unter Männern zu sein. «Wir hatten ein sehr kollegiales Verhältnis», so Ladina, «und auch wenn der Frauenanteil zu Studienbeginn nur bei etwa 15 Prozent lag, interessierten wir uns ja alle für das Gleiche»

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Wesentlich daran beteiligt, dass Ladina mit ihrem Ingenieurstudium ohne zu zögern einen für viele junge Frauen eher aussergewöhnlichen Weg eingeschlagen und nun beruflich im Bereich der erneuerbaren Energien Fuss gefasst hat, ist ihre Mutter. «Nachhaltigkeit ist in meinem Elternhaus ein Thema, seit ich denken kann». So erstaunt es auch nicht weiter, dass sich Ladina im Rahmen ihrer Maturaarbeit mit dem Atomausstieg auseinandergesetzt hat. Und: «Meine Mutter hat auch an der ETH studiert». Ein weibliches Rollenvorbild also, welches bei der Berufs- und Studienwahl erwiesenermassen eine entscheidende Rolle spielt. Dies insbesondere auch im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Fakt ist: Mädchen verlieren oftmals bereits im Jugendalter das Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Themen. Im Vergleich mit gleichaltrigen Jungen sind sie zudem selbstkritischer und glauben weniger an die eigenen Talente und Fähigkeiten. Im Zusammenspiel mit den vorherrschenden Geschlechterstereotypen hat dies schwerwiegende Folgen für die berufliche Laufbahn vieler Frauen: sie lassen die Finger von mathematisch-na-turwissenschaftlichen oder technischen Berufen. Auch Ladina hat das so in ihrem Umfeld beobachtet. «Es gibt viele geschlechtertypische Vorurteile und Klischees um Frauen und MINT. Bei der Berufswahl kann das schon abschreckend wirken.» Umso wichtiger sei es deshalb, dass die Förderung der MINT-Kompetenzen von Mädchen so früh wie möglich einsetzt und sich unterbewusste Geschlechterstereotypen gar nicht erst verankern können. «Nur so kann man die grosse Spaltung in der Berufswahl verhindern», ist sich Ladina sicher.

Silberstreifen am Horizont

Doch es gibt Grund zur Hoffnung. Im Bereich der erneuerbaren Energien nimmt der Frauenanteil kontinuierlich zu. Und das im Vergleich zum konventionellen Energiesektor stärker und schneller. Zurückführen lässt sich dies unter anderem auf den Klimawandel. Ein Thema, das zu den überhaupt drängendsten unserer Zeit gehört – und eine Bewegung ins Leben gerufen hat, die mehrheitlich von Frauen repräsentiert und angeführt wird. Zudem geben Frauen als Grund für ihre Berufs- und Studienwahl häufig an, mit ihrer Tätigkeit einen Beitrag zum Allgemeinwohl leisten zu wollen. Frau will den Sinn sehen, in dem, was sie tut. «Für mich ist es ein grosser Motivator, dass ich einen Job mache, mit dem ich einen aktiven Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten kann», betont auch Ladina. Die Bedürfnisse von weiblichen Talenten werden in Unternehmen im Energiesektor somit gut bedient, was die Branche für Frauen zunehmend attraktiv macht.

Hoch hinaus

Als frischgebackene ETH-Absolventin und Berufseinsteigerin würde sich Ladina jederzeit wieder für EKZ als Arbeitgeber entscheiden. «Wir sind ein tolles Team und die Atmosphäre ist sehr kollegial und herzlich.» Die Arbeitszeit der jungen Projektleiterin Solar spielt sich ungefähr zu gleichen Teilen im Büro und im Homeoffice ab. Im Schnitt einen Tag pro Woche ist sie zudem unterwegs, sei es auf Kundenbesuch oder auf einer laufenden Baustelle.

Denn in ihrer Funktion ist Ladina nicht nur für die Anlagenplanung von A bis Z zuständig, sondern sie betreut auch deren Bau und die Montage. So ist sie derzeit an der Planung eines grossen PV-Projekts in der Oberwalliser Gemeinde Grengiols beteiligt. Hier plant EKZ zusammen mit anderen Projektpartnern eine der grössten hochalpinen Solaranlagen der Schweiz. «Es ist eine einzigartige Chance, dass ich an einem so spannenden Pionier-Projekt mitwirken kann», so Ladina begeistert.

Sonnige Aussichten

Wie der Weg weitergeht, steht für Ladina bereits heute fest. «Ich sehe meine berufliche Zukunft auch langfristig auf jeden Fall in den erneuerbaren Energien.» Vorerst will sie dabei weiter auf Solarenergie fokussieren, könnte sich aber auch vorstellen, in der Zukunft in den Bereich der Wind- oder Bioenergie zu wechseln. Gefragt ist sie als Fachkraft in allen Bereichen. Deshalb auch ihr Tipp an alle jungen Frauen, die derzeit die Weichen für ihre berufliche Zukunft stellen: «Lasst euch von niemandem einreden, etwas nicht zu können. Glaubt an euch und eure Fähigkeiten. Und setzt diese dort ein, wo es euch am meisten Freude bereitet. Wenn ihr mit eurer Arbeit dann noch etwas Gutes bewirken könnt, dann ist das unglaublich befriedigend.»

Ob im Bereich Solar, der E-Mobilität oder im Netzbau – Jobs bei EKZ sind sinnvoll und zukunftsorientiert.

Für mich ist es ein grosser Motivator, dass ich einen Job mache, mit dem ich einen aktiven Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten kann.

Ladina Kundert, Projektleiterin Solar Business bei EKZ

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