Perspektiven der «Next Generation»

Die nächste Generation will die Zukunft gestalten, welchen Weg will sie nehmen? Eine Berufslehre machen und eine gute Basis für das weitere Leben haben oder weiter zur Schule gehen? Heutige Jugendliche müssen sich – so scheint es auf den ersten Blick – schon früh damit auseinander setzen, ob sie sich für einen akademischen Weg oder für eine mit der Lehre startende Laufbahn entscheiden. In welche Richtung soll es gehen? Maurer, Laborantin, Gärtnerin oder Anwalt? Dabei ist es ja eigentlich gar kein Entweder-Oder, denn Brückenangebote, Weiterbildungsangebote und Zwischenlösungen gibt es zuhauf und ein Teil der Berufsleute wechselt während ihrer Laufbahn das Berufsfeld oder die Branche. Der Trend heute zur akademischen Laufbahn ist nachweisbar.

Doch woran liegt es, dass «Büezer sein» nicht mehr angesagt ist? Die Gründe gemäss Studien sind vielfältig. Der gesellschaftliche Wandel und die fortschreitende Digitalisierung tragen beispielsweise ihren Teil dazu bei. Viele Eltern fragen sich, ob sie mit der Unterstützung für eine Lehre ihren Sprösslingen Gutes tun und ob ein Lehrabschluss für eine gute Zukunft ausreicht. Weitere Aspekte sind die körperliche Härte der Jobs, die zunehmenden Allergien auf Staub und Lösungsmittel oder die vorhandenen Angebote der Lehrbetriebe. So ziehen viele Jugendliche den akademischen Weg vor. Und von denen, die eine Lehre starten, lösen unterwegs einige ihren Lehrvertrag auf. Stimmen mehren sich, dass Lehrbetriebe aufgrund dieser Haltung der Jugendlichen oder Eltern dadurch weniger Lehrlinge aufnehmen würden.

Doch es gibt auch eine weitere, positive Seite. Das Beispiel einer befreundeten Familie gibt Hoffnung. Ihre Tochter startet eine Schreinerlehre. Dabei sind sie als Eltern hocherfreut, ihr Kind auf diesem Weg zu unterstützen. Denn mit einer Berufslehre gebe es in der Arbeitswelt viele Optionen, sagen die Eltern. Die Lehre biete viel und die Lernenden könnten sich so auf das Leben generell vorbereiten und an ihren Sozialkompetenzen arbeiten. Dieser Fall zeigt, wie wichtig die Begleitung und Unterstützung der Eltern bei der Berufswahl ist. Die Vorteile werden auch von vielen Organisationen proklamiert. Betriebe im Gesundheitswesen, im Bau oder im technischen Umfeld zeigen auf, dass junge Menschen gerade in der Lehre wertvolle Erfahrungen sammeln können und es sich lohnt, wenn Schulabgängerinnen und -abgänger sich für einen der 230 Lehrberufe entscheiden. Die Abwägung der Pros und Contras obliegt letztlich den jungen Erwachsenen.

Sie sollen gleichwohl nicht allein gelassen werden. Breite Unterstützung ist ihnen sicher: seitens der Eltern, der Schule, von Beratungsdiensten und Organisationen, um eine tragende und freudige Entscheidung für die berufliche Zukunft zu fällen. Wir wünschen viel Freude im Beruf!

Barbara Rüttimann

Kolumnistin und Kommunikationsberaterin

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