KMUs und Startups als perfekte Symbiose

Eines vorweg: jedes Startup könnte auch als KMU eingestuft werden. Jedoch hat ein klassisches Startup noch ein paar spezielle Eigenschaften, die Startups von KMU unterscheiden. Aber diese Unterschiede sind weder Defizite bei den Startups noch bei den KMU. Im Gegenteil: Dank dieser unterschiedlichen Stärken können beide Seiten stark voneinander profitieren.

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Blick zurück: Die Startup Nights 2021

Was ist überhaupt ein Startup? Eine oft gestellte Frage – auch innerhalb des Startup-Ökosystems. Eine abschliessende Antwort darauf gibt es nicht. Grundsätzlich gibt es zwei Haupteigenschaften für die Definition von einem Startup: sie lösen ein Problem auf eine ganz neue Art und Weise und tun dies so, dass es sehr gut skalierbar ist. Oft erfolgt die Finanzierung bei Startups auch nicht klassisch mit dem Gründungskapital und Bankkredit, sondern mit Risikokapital von Investoren, sogenannten Business Angels und Venture Capitalists. Diese Eigenschaften unterscheiden “Startups” von klassischen KMUs und führen natürlich auch dazu, dass die Überlebensraten und die Lebenszyklen von Startups oftmals auch sehr kurz sein können. Hier kommen die KMUs ins Spiel. Oder besser gesagt, die Inhaber:innen der KMUs. Die jahrelange Erfahrung in der Führung von einem KMU kann für die Startup-Gründer:innen Gold wert sein. Wer will es den tendenziell sehr jungen Menschen verübeln, wenn sie übermotivierte und schnelle Entscheide treffen? Oftmals braucht es auch etwas Naivität, um seine Vision zu verfolgen, häufig führt die Unerfahrenheit aber leider auch zu Fehlentscheidungen. Da kann ein erfahrener KMU-CEO als Mentor:in eine extreme Hilfe sein.

KMU-Inhaber als wertvolle Mentor:innen

Inwiefern kann aber nun ein KMU von einem Startup profitieren? Startups bringen zwei wesentliche Eigenschaften mit. Sie challengen den Status Quo und sind oftmals sehr dynamisch. Das Mentoring kann dabei in beide Richtungen wertvoll sein. Startup-Gründer hinterfragen bestehende Themen und Prozesse und können dann auch schnell implementieren: Warum werden Rechnungen nicht direkt durch die Buchhaltungssoftware versendet, welches mit dem CRM und dem automatisierten Sales-Tool verknüpft ist? Welche Kollaborations-Tools machen unsere Sitzungen effizienter und die daraus resultierenden Tasks automatisiert nachverfolgbar? Und wenn etwas nicht klappt, dann wird schnell wieder optimiert und verbessert. Da gibt es bestimmt das eine oder andere KMU, das im Rahmen der Digitalisierung von einem Startup profitieren kann. und selbstverständlich entwickeln Startups Produkte, welche für KMU spannend sein können. Sei es als normaler Kunde oder als Innovationspartner in der gleichen Branche.

Raphael Tobler

Präsident Swiss Startup Association

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