KMU-Forum: Raus aus der Komfortzone
Am 9. KMU-Forum Region Winterthur äusserten sich namhafte Referenten zu diversen Themen, die für den Erfolg von Führungskräften sowie von Gewerblerinnen und Gewerblern massgebend sein können.
23. Dezember 2023 Marcel Vollenweider
Joey Kelly (rechts) vor seinem Referat mit einem KMU-Teilnehmenden.
Bereits zum neunten Mal ging kürzlich das KMU-Forum Region Winterthur über die Bühne. Der Anlass erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Eingebettet in die mehrtägige «Winti-Mäss» fanden sich am 16. November rund 300 Gewerblerinnen und Gewerbler, Geschäftsleiter und Führungskräfte in der grossen Eulach-Event-Halle ein. Für das Tagesticket waren 130 Franken zu berappen – angesichts des inhaltlich attraktiven Tagesprogramms mit namhaften Referenten und vielerlei Impulsen für Leadership und Persönlichkeitsentwicklung eher ein Schnäppchen.
Kundenpflege im Fokus
Das Format Speed-Networking erfreute sich grosser Beliebtheit. Auch Aida Lakota und Patricia Seger zeigten sich offen für neue Kontakte. «Im Zentrum steht einerseits der persönliche Kontakt mit langjährigen Kunden, also die Beziehungspflege», betonte Lakota, die wie ihre Kollegin für einen grossen Schweizer Gesundheitsversicherer unterwegs ist. «Wir hoffen durch das Speed-Networking aber auch, neue potenzielle Kunden zu finden», sagte Seger.
Aida Lakota (links) und Patricia Seger beim Speed-Networking.
Intensiver Austausch: Beim Speed-Networking.
Intensiver Austausch: Beim Speed-Networking.
Respekt: sozialer «Sauerstoff»
Am frühen Vormittag wurde bei Kaffee zum optionalen Speed-Networking geladen, während sich andere bereits ausgiebig dem Unternehmer-Znüni widmeten und in diesem Rahmen den Austausch pflegten.
Das diesjährige Forum stand unter dem Motto «Management-Herausforderungen 2023». Der gewiefte Rhetoriker René Borbonus begeisterte sein Publikum mit Betrachtungen zum Thema «Respekt! Ansehen gewinnen bei Freund und Feind». Respekt sei für das soziale Überleben unverzichtbar. Respekt setze viel Energie frei und mache Unternehmen erfolgreicher.
Tausendsassa Joey Kelly
Seine eine Welt war und ist jene der Showbühne – als Mitglied der musizierenden Kelly-Family hat er sich nahezu Kultstatus angeeignet. Seine «andere» Welt ist jene des Neugierigen, der Lust hat, Neues auszuprobieren und die eigenen Grenzen auszuloten. Dies tut Joey Kelly seit vielen Jahren. Gewissermassen als Nobody ist es ihm gelungen, im Extremsportbereich Glanzleistungen zu erbringen – oftmals wirksam eingebettet in ein Konzept, welches für einen guten Zweck Mehrwert bringt.
Der heute 51-Jährige erzählte von seinen Erfahrungen als Sportler, der sich extrem hohe Ziele setzt und diese dank eines eisernen Willens und eines hohen Masses an Selbstdisziplin auch erreicht. «No limits» ist schon lange das prägende Motto in Kellys Dasein. Diese Lust auf Grenzerfahrungen hat ihn vor zwölf Jahren unter anderen zur Teilnahme an einer Expedition zum Südpol motiviert. Mittlerweile ist er auch ein Triathlet, der zahlreiche Ironman absolviert hat – zuletzt innert Jahresfrist deren acht.
«Kein Idiot macht so einen Schwachsinn», meinte er zum Publikum in der Eulach-Halle und spielt damit auf einen 24-Stunden-Lauf gegen eine Rolltreppe an. Seine verrückt anmutenden Ideen haben aber dazu geführt, dass er bereits Millionen von Euro an Spendengeldern gesammelt hat.
Er sagte an diesem Vormittag Sätze wie «Glück ist kein Zufall», «Das Geld liegt auf der Strasse» oder «Gib mehr, als du nimmst». Kelly, der Musiker, Kelly, der Extremsportler, auch der Verrückte, meint, dass es egal sei, wofür man brenne, wofür man Leidenschaft habe. «Das ganze Leben ist ein Marathon, egal bei welcher Berufung, und stets ist es der Kopf, der zuerst aufgibt», betonte er. Und es sei offensichtlich, dass es besser sei, fett und fit zu sein als schlank und schlapp. So endete ein rhetorisches Feuerwerk, 300 Menschen im Saal fühlten sich abgeholt. Standing Ovations. Und für die Anwesenden gab es doch einige Offenbarungen, wie im eigenen Leben und im beruflichen Schaffen Akzente gesetzt werden könnten.
Marcel Vollenweider
Korrespondent Zürcher Oberland
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