«Es ist ein Gebot der Zeit, mit den Ressourcen sparsam umzugehen»

Für das Klotener Baugeschäft Eberhard ist das Schliessen von Stoffkreisläufen von zentraler Bedeutung. Nur so kann nachhaltig, ökologisch, wirtschaftlich und CO2-neutral gebaut werden.

Bild Carlo Torre

Die Kreislaufwirtschaft kann bei Eberhard interaktiv erlebt werden.

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Die Kreislaufwirtschaft kann bei Eberhard interaktiv erlebt werden.

Bild Jonas Scheu

Die Kreislaufwirtschaft kann bei Eberhard interaktiv erlebt werden.

Bild Jonas Scheu

Die Kreislaufwirtschaft kann bei Eberhard interaktiv erlebt werden.

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Die Kreislaufwirtschaft kann bei Eberhard interaktiv erlebt werden.

Gemäss dem Bundesamt für Raumplanung verliert die Schweiz pro Sekunde einen Quadratmeter Kulturland. Die Bevölkerung wächst und beansprucht immer mehr Platz, vor allem für Wohnraum und Verkehr. Eine negative Folge davon ist auch die Zersiedelung – wer durch das Mittelland fährt und sich die baulichen Stilblüten ansehen muss, die Kreuz und Quer in der Landschaft stehen, fragt sich tatsächlich, ob in der Schweiz überhaupt eine Raumplanung existiert. Möglichst wenig braches Kulturland zu überbauen, gehört in weitestem Sinn auch zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Allerdings ist dafür der Bauherr verantwortlich, der die Aufträge vergibt und das Objekt finanziert. Das Architekturbüro plant, die Gemeinde oder die Stadt bewilligt und das Bauunternehmen baut. Die Verantwortlichkeiten sind also klar verteilt.

Transformation dauert 50 Jahre

«Das Bauunternehmen ist nicht der Entscheider, ob Kulturland überbaut wird, darauf haben wir keinen Einfluss», sagt Martin Eberhard, CEO der Eberhard-Gruppe. «Unsere Erfahrung zeigt aber, dass es für viele Unternehmen immer mehr zum Thema wird, nachhaltig zu bauen und sie auch bereit sind, dafür mehr Geld zu investieren.» Allerdings seien die langen Lebenszyklen Grund dafür, dass im Bauwesen bezüglich Wiederverwendung keine schnellen Lösungen in Sicht sind. Die Transformation daure mindestens 50 Jahre. Der grundlegende Wandel von der Linear- und Recyclingwirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft sei jedoch lanciert.

Die Bauwirtschaft ist für den grössten Teil der Abfälle in der Schweiz verantwortlich. Beim Rückbau von Gebäuden fallen pro Jahr rund 7,5 Millionen Tonnen davon an. Das ist doppelt so viel wie die gesamten Haushaltsabfälle. Heute werden vom diesem Abfallberg gerade mal 10 Prozent werterhaltend in den Materialkreislauf zurückgebracht.

Pionier in Sachen Umwelt

Das Klotener Baugeschäft Eberhard positioniert sich als Pionier in Bau um Umwelt und Partner für umweltbewusste Bauherren. Es befasst sich seit Jahren mit dem Thema Baustoffrecycling. Die anfallenden mineralischen Bauabfälle werden in den betriebseigenen Anlagen zu hochwertigen Baustoffen aufbereitet. Kreislaufwirtschaft umfasst allerdings mehr, als Baustoffe wieder zu verwenden, statt sie als Abfall zu entsorgen. Dazu gehört, dass beim Bauen wenn immer möglich erneuerbare Energien eingesetzt werden, auf langlebige und zirkuläre Materialen geachtet wird und dass das neue Gebäude dem neusten Stand der Nachhaltigkeit entspricht.
Eberhard setzt sich seit über 30 Jahren für das Thema Kreislaufwirtschaft ein. Durch das breite Leistungsportfolio kann dem Auftraggeber alles aus einer Hand angeboten werden – vom Rückbau eines Gebäudes, über die hochwertige Aufbereitung von Sekundärrohstoffen bis hin zur Produktion von zirkulären Baustoffen.

Lehrpfad in Oberglatt

«Die Kreislaufwirtschaft zu verstehen ist sehr komplex. Die Bauwirtschaft und die Ressourcenknappheit spielen darin eine zentrale Rolle», sagt Martin Eberhard. Diese Komplexität zu ver-anschaulichen und erlebbar zu machen, ist auch das Ziel des zu-sammen mit der ETH Zürich entwickelten Lehrpfads im Park der Zirkularität in Oberglatt. Hier kann das Thema einfach und verständlich für Familien mit Kindern, Jugendliche und Schulklassen interaktiv mit echten Materialien erlebt werden – aber auch mit mehr Details für das Fachpublikum. Auf dem Kreislauflehrpfad erfahren Besucherinnen und Besucher, was Kreislaufwirtschaft allgemein bedeutet, welche Herausforderungen und Lösungen bereits existieren und dass die Bauwirtschaft eine zentrale Rolle hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft einnimmt.

Die Kernbotschaft dieses Lehrpfades ist auch die Philosophie des Bauunternehmens Eberhard. «Rohstoffe sind endliche Ressourcen. Diese Endlichkeit betrifft alle Belange des Lebens. Die beschränkten Ressourcen stecken überall drin, vom Smartphone bis hin zu Baumaterialien. Es ist also ein Gebot der Zeit, mit diesen vernünftig und sparsam umzugehen», ist Martin Eberhard überzeugt.

Zirkularität hat Zukunft

Die Eberhard Unternehmungen investieren auch in Zukunft in die Zirkularität, um natürliche Ressourcen zu schonen. So hat Eberhard beispielsweise in der Schweiz auch den ersten zirkulären Beton mit dem grösstmöglichen Sekundärrohstoffanteil lanciert. Trotz den signifikanten Einsparungen an Ressourcen und reduziertem CO-Fussabdruck weist dieser Beton identische statische Eigenschaften wie ein Primärbeton auf.

Der Beweis ist erbracht, dass die Kreislaufwirtschaft funktioniert und die rezyklierten Baustoffe von der Qualität her den herkömmlichen ebenbürtig sind. Es liegt nun in der Hand der Bauherren und Planer, den Einsatz von Recyclingbaustoffen zuzulassen und aktiv zu fördern.

Gerold Brütsch-Prévôt

Redaktioneller Mitarbeiter Zürcher Wirtschaft

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