Energie-Contracting: Raum für Innovation

Wo im 19. Jahrhundert Maggi als Pionier der industriellen Lebensmittelproduktion Fertigsuppen produzierte, entsteht seit 2018 The Valley, ein innovatives Gewerbeareal, das verschiedensten Branchen Entfaltungsfläche bietet. EKZ sorgte für ein zeitgemässes Energiesystem.

Bild PD

Mikula Gehrig, Geschäftsführer der MA Kemptthal Besitz AG.

Irene Wrabel

Der charakteristische Maggi-Geruch ist verschiedensten Gerüchen aus unterschiedlichsten Branchen gewichen, erzählt Mikula Gehrig. Er ist Geschäftsführer der MA Kemptthal Besitz AG, dem Joint Venture von Mettler2Invest und der deutschen Motorworld Group, welches den Grossteil des weitläufigen Areals von The Valley in Kemptthal besitzt.

Food-Innovationen

Das historische Erbe des Areals soll nicht verschwinden, betont Gehrig: «Die Tradition von Maggi legt ja auch nahe, dass das Thema Nahrungsmittel hier einen Platz findet. Unter den aktuell 138 Mietern sind beispielsweise eine Kaffeerösterei, ein Schnapsbrenner, eine Käserei oder auch Planted, die pflanzenbasiertes ‹Fleisch› herstellen. So ist das House of Food entstanden.» Hier entwickeln junge Unternehmen Innovationen für die Ernährung von morgen. Diesem innovativen Spirit möchte Mettler2Invest einen Raum für weitere Entwicklung bieten. Die Tradition von Maggi legt ja auch nahe, dass das Thema Nahrungsmittel hier einen Platz findet.

«Planted etwa ist ja sehr erfolgreich und expandiert laufend. Zurzeit wird das Food House Nr. 2 fertiggestellt, in welchem auch The Cultured Hub für das Fleisch von morgen, aus tierischen Zellen, forschen wird. Gerade hat auch die Realisierung des spektakulären Neubaus am Valley Square begonnen. «Da ist Downtown Valley, dort werden wir auch ein Food-Labor integrieren. Es ist zudem eine Food-Fabrik mit rund 5000 Quadratmeter Fläche geplant.» Ein bekannter Weinhändler wird sich möglicherweise noch in diesem Jahr im The Valley ansiedeln und so das Areal zusätzlich beleben.

Bunte Mischung macht’s

Doch The Valley bietet Raum für unterschiedlichste Branchen. Genau das ist das Konzept, wie Mikula Gehrig erläutert: «Unser Ziel ist ein bunter Mix aus Branchen; wir wollen keinen Innovationspark, der sich nur auf eine oder wenige Branchen fokussiert. Wir möchten das Areal aktiv entwickeln, es soll ein prosperierender Ort sein, der verbunden mit grossen Investitionen nachhaltig in die Zukunft geführt wird.» So kam es auch zur Partnerschaft mit Motorworld. «Wir wussten, dass man sich dort auch für das Areal beworben hatte. Also haben wir bei Motorworld angefragt, ob man da zusammenspannen könnte. Wir haben uns gefunden und das Areal zu gleichen Teilen Mitte 2018 übernommen.» Seitdem entsteht in Kemptthal ein lebendiger, vielfältiger Ort, der auch die umliegende Bevölkerung anzieht. Nicht zuletzt weil hier auch viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die Vorbesitzerin Givaudan hat den Südteil des Areals für ihr Forschungslabor behalten, zudem hat man den Hauptsitz der Aromastoffdivision hierher verlegt. «Das war ein Vorteil für uns, weil wir so das Areal mit einer Firma mit grosser Strahlkraft übernehmen konnten. Für Givaudan konnten wir in einer ersten Phase den Hauptsitz planen und erstellen.» Allein dadurch entstanden insgesamt rund 500 Arbeitsplätze.

Nachhaltige Versorgung

Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung des Areals mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Gewerben ist auch die Erstellung einer modernen Energieversorgung auf dem neuesten Stand der Technik. «Wir sanieren die Gebäude von Grund auf, auch energetisch. Die gesamte Stromversorgung haben wir mit EKZ neu geplant und erstellt», sagt Gehrig. Insgesamt fünf Trafostationen sind für das Areal vorgesehen, allein zwei davon dienen nur der Wärme- und Kälteversorgung. «Dafür haben wir eine Wärmepumpenlösung von EKZ, die im letzten Herbst den Betrieb aufgenommen hat.» Die Arealbetreiber haben sich dabei für das EKZ-Contractingmodell entschieden.

Aus gutem Grund, wie Mikula Gehrig betont: «Wir wollen nicht besitzen, sondern nutzen bzw. die Wärme und Kühlung den Unternehmen zur Verfügung stellen. Ein solches System erzeugt im Betrieb einen immensen Aufwand und benötig ein fundiertes Know-how. EKZ nimmt uns das ab und wir können uns auf eine funktionierende Lösung verlassen.» Die erst noch nachhaltig ist: Über eine Laufzeit von 30 Jahren werden so mehr als 44 000 Tonnen CO2 eingespart. The Valley entwickelt sich weiter – dank kluger Entscheidungen. Mikula Gehrig ist sich dessen bewusst: «Mit steter und professioneller Entwicklung des Areals haben wir auch das Glück auf unsere Seite gebracht und dabei wohl auch vieles richtig gemacht. Man muss seine Vision im Auge behalten, ruhig und entschlossen bleiben, wenn Entscheidungen nicht auf Anhieb funktionieren. Und das hat sich im The Valley gut bewährt.»

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