Einblick in die Trends der Businessmode

Eleganz mit Eloquenz: Rund 35 KMU-Frauen liessen sich am 23. Mai einen Abend lang die besten Looks fürs Büro und die Trends für den Sommer erklären. Sie erfuhren bei PKZ Women auch, wie das Modehaus seinen Mitarbeitenden die «Passion for Fashion» vermittelt.

Mark Gasser

Melanie Cantaluppi (links) erklärt die aktuellen Businesstrends bei der Damenmode, Jacqueline Hofer, Präsidentin der KMU Frauen, bedankt sich für die Modetipps.

Mark Gasser

Melanie Cantaluppi führt durch eine Auswahl an sommerlicher Businessmode.

Die gegenseitige Beratung durfte natürlich auch nicht fehlen.

Konrad von Niederhäusern erklärt die «Markenblume» von PKZ.

Süsses Rosa: Wenn es zur Personality passt – warum nicht?

Melanie Cantaluppi führt durch eine Auswahl an sommerlicher Businessmode.

Konrad von Niederhäusern erklärt die «Markenblume» von PKZ.

Nadia Meier vom Vorstand der KMU-Frauen (r.) lässt sich beraten.

Wie beim Wein gilt bei der Mode: Über Geschmack lässt sich streiten. Geht es allerdings um das geeignete Büro-Outfit, so ist der Spielraum zwischen Geschmack und Konvention, wenn man so will, etwas enger – auch wenn sich die Persönlichkeit heute vermehrt auch in der Businessmode ausdrücken lässt. Die KMU-Frauen Zürich haben bei PKZ Women in Zürich im Rahmen einer exklusiven Fashion Night am 23. Mai erfahren, welche Trends im Business-Alltag derzeit aktuell sind und welches die Rezepte zum «Dress for Success» sind.

Das Programm war also anziehend – in mehrfacher Hinsicht: Im Rahmen eines Stylingworkshops, gefolgt von einem VIP-Shopping, präsentierte die Stylistin-Visagistin Melanie Cantaluppi aktuelle Business-Modetrends.

Die eigene «Personality» finden

Farbe ist im Moment Trumpf, wie Cantaluppi demonstrierte. Gerade fürs Privatleben mache Farbe Spass. Doch was heisst das für die Businesswelt? Jede Farbe wirkt aufs Gegenüber. Mit anderen Worten: Je farbiger und vielschichtiger man sich kleidet, desto mehr kommuniziert man, so Cantaluppi. «Aber wir Frauen haben das Glück, dass farblich nicht so strenge Regeln gelten wie bei den Herren.» In der Businesswelt gilt bei bunten Stücken: «Ich muss mir sicher sein, dass es wirkt, in Perfektion sitzt, und dass ich es fertig erzählt habe.»

«Mode muss Freude machen, muss uns unterstreichen, muss das Beste aus uns herausholen.»

Melanie Cantaluppi, Stylistin-Visagistin

Gerade an Gala-Anlässen entdeckt man sehr viele Unterschiede in Stilen und Farben. Manche tragen die Stücke, die eine Persönlichkeit ausdrücken, souveräner, manche weniger. «Overdressed gibt es nicht. Es gibt nur zu wenig Personality», machte Cantaluppi Mut und gab einige Beispiele, wie sich «Personality» unterschwellig betonen lässt.

Grün: Farbe des Jahres?

Virtuos ging sie auch mithilfe einiger Demonstrationsstücke auf aktuelle Trends ein. Grün sei momentan «die heimliche Farbe des Jahres». Freilich gibt es warme und kalte Grüntöne. «Sehr oft merkt man erst zu Hause, dass man die falsche Farbe gewählt hat.» Die modebewusste Frau bedient sich auch immer wieder gewisser Formeln: Grün gilt als eher sportliche Farbe. Das heisst dann, übersetzt auf die Businesswelt, dass «dafür der Schnitt oder zumindest die Stoffqualität eher fliessend und elegant sein sollte. Damit es unter dem Strich nicht zu sportlich wirkt», so Cantaluppi.

Bei grellen Tönen wie Pink, das schnell süss wirkt, sei wichtig, die Farbe zu brechen. «Denn wir haben süss kaum im Vokabular, um successful zu sein», so Cantaluppi. Bei Blumen- oder abstrakten Mustern gilt: Je süsser die Farbe, desto wichtiger, «dass die Musterung die Businesssprache spricht».

Weiter erzählte sie von unzähligen Kombinationsmöglichkeiten für Blazer mit Jeans, Doppelreiher oder Hosenanzügen, von Plissée-Jupes, Blazern, Blusen, Blumenmustern und breiten Hosen; vom Sandwich-Effekt schwarzer Schuhe bei dunkleren Oberteilen, vom richtigen Schnitt, um «Success» auszustrahlen und von der fehlenden Businesstauglichkeit offener Schuhe («Das wäre zu romantisch und würde von der Sache ablenken»). Um No-Gos zu bewerten, hält sie sich an die Faustregel: Der erste Eindruck trügt nicht. Dazu zählt sie etwa Stretch-Leggins im Leder-Look oder allzu kurze Röcke.

«Passion for Fashion»

Den hauseigenen Führungsansatz «Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg» und den Blick ins Traditionshaus aus Marketing-, HR- und historischer Sicht vermittelte Konrad von Niederhäusern, Leiter Verkauf, Personelles und Schulung bei PKZ Burger-Kehl AG.

Das Modehaus mit 150 Millionen Franken Umsatz hat aktuell 600 Mitarbeitende an 41 Standorten. Dabei gilt hausintern das Credo «Fashion Needs Change»: Nicht nur die Mode, sondern auch die Geschäftsstrategie sei einem dauernden Wandel unterworfen. Vermehrt verschwanden in der Schweiz stationäre Geschäfte, der Onlinehandel nahm zu. «Dennoch glauben wir: Der Mensch macht den Unterschied.» Daher wolle sich das Modehaus punkto Erlebnis und Lifestyle mit dem richtigen Fokus auf die Mitarbeitenden von anderen abheben. «Wenn wir nicht auf die Mitarbeiter eingehen, können sie nicht auf uns eingehen», so von Niederhäusern. Und er erklärte, was der Begriff «Passion for Fashion» mit dem physischen Einkaufserlebnis zu tun hat. «Fashion hat mit Leidenschaft zu tun. Daher wollen wir mit Leidenschaft unsere Markenblume zum Blühen bringen.»

Diese «Markenblume», welche diese Passion illustrierte, besteht aus folgenden Blütenblättern: Innovation, Lifestyle, Know-how in Sortiment und (betont wohnlicher) Ladengestaltung sowie persönlicher Service. Diese Servicehaltung werde an der PKZ Academy vermittelt. «Die persönliche Note ist extrem wichtig. Und das stationäre Geschäft hat seine Daseinsberechtigung nur, wenn wir die Differenz ausmachen. Sonst kann ich auch im Onlineshop einkaufen.» Von Niederhäusern verriet auch Details zu Eigenmarken wie der Blue-Dog-Kette, die 1994 übernommen wurde und im Jahr 2014 zusammen mit Feldpausch und Burger auf die heutigen Geschäfte PKZ Men und PKZ Women konsolidiert wurde.

VIP-Shopping und Cüpli

Bevor Melanie Cantaluppi die KMU-Frauen auf die Jagd nach businesstauglicher Kleidung ins PKZ-Sortiment entliess, gab sie ihnen mit auf den Weg: «Wichtig ist, dass ihr eure Personality privat wie auch im Business ausleben könnt, dass ihr euch nicht verkleiden müsst. Nur wenn ihr euch sicher und wohl fühlt, strahlt ihr es auch aus. Dann steht dem Dress for Success nichts im Weg.» Bei der herrschenden Farbigkeit lässt man sich im Zweifelsfall vom PKZ-Team beraten. Die Armada an Beraterinnen half dann beim VIP-Shopping nach, den «Dress for Success» in die Tat umzusetzen.

Nadia Meier, neues Vorstandsmitglied der KMU-Frauen und ZKB-Geschäftskundenbetreuerin, fand einige Parallelen zwischen der PKZ und der Zürcher Kantonalbank. Dazu gehört die stetige Veränderung, nicht zuletzt in modischer Hinsicht: «Vor zehn Jahren, als ich gestartet bin, wurde uns ein Büchlein in die Hand gedrückt mit Anweisungen, was wir anziehen sollen – fast bis zur Unterwäsche. Heute ist das sehr viel offener.» Dass die ZKB die KMU-Werte in der DNA trägt, ist Allgemeinwissen. Eher neu klingen mag für die einen die ZKB-Initiative «KMU Zürich», die Meier vorstellte. Eine jährliche KMU-Studie in Zusammenarbeit mit der ZHAW gehört dazu, aber auch Workshops und Referate mit KMU-Relevanz.

«Fashion hat mit Leidenschaft zu tun.»

Konrad von Niederhäusern
Leiter Verkauf, Personelles und Schulung, PKZ Burger-Kehl AG

Mark Gasser

Chefredaktor
Zürcher Wirtschaft

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