Alt-bundesrätliche Empfehlungen für Verantwortliche in KMU’s

Rüti Der kürzlich aus der Landesregierung zurückgetretene ehemalige Finanzminister Ueli Maurer (SVP) appellierte an einem Anlass im Wahlkreis Hinwil, verstärkt auf politische Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen. Ein Wahljahr biete dazu gute Voraussetzungen.

Bild Marcel Vollenweider

Gruppenfoto der Protagonisten (von links nach rechts): René Schweizer (SVP, Fischenthal), Stephan Weber (FDP, Wetzikon), Walter Brunner (FDP, Bubikon), Yvonne Bürgin (Die Mitte, Rüti), Melchior Rust (Die Mitte, Hinwil), alt Bundesrat Ueli Maurer, Daniela Schoch (FDP, Bäretswil), Embru-CEO Pascal Huber, BGV-Präsident Andreas Egli, Philippe Casutt (FDP, Hinwil), Jörg Kündig (FDP, Gossau) und Walter Honegger (SVP, Wald).

von Marcel Vollenweider

Der Bezirksgewerbeverband Hinwil (BGV) lud Mitte Januar zu seiner traditionellen Wahlveranstaltung. An diesem Anlass präsentierten neun Kandidierende auf einen Sitz im Kantonsparlament ihre Ambitionen und Motivation, auf dem politischen Parkett Verantwortung zu übernehmen.

Wahlanlass in der Fertigungshalle

Der vom BGV initiierte KMU-/Gewerbe-Fiirabig-Apéro widmete sich, wenige Wochen vor den Regierungsrats- und Kantonsratswahlen, dem Thema «Brauchen wir Gewerbler die Politik – braucht die Politik uns Gewerbler?». Als Veranstaltungsort hatte sich der Organisator für die Eisen- und Metallbettenfabrik Rüti, kurz Embru, entschieden in Rüti. Aufgrund des hohen Besucheraufkommens zeigte die Gastgeberin Embru-Werke AG viel Flexibilität: Kurzerhand wurde eine Montagehalle für Schulmobiliar in einen Plenarsaal umfunktioniert. Embru-CEO Pascal Huber erklärte bei seinem kurzen Einblick in die Firmengeschichte, dass das Unternehmen mit seinen Produkten eine starke Präsenz in öffentlichen Einrichtungen, insbesondere in Spitälern und Schulen, habe. Im Spitalbettenbereich sei die Embru gar Marktleader. «Als Produktionsbetrieb, der auch Lehrlinge ausbildet, leiden wir mitunter am Preisgefüge. Diesbezüglich hat uns die Globalisierung ebenso weh getan wie es bisweilen die Vorgänge im Submissionsprozess auch tun», betonte Huber.

Bild Marcel Vollenweider

Alt Bundesrat Ueli Maurer forderte die KMU- und Gewerbevertreter auf, auch in den politischen Entscheidungsprozessen verstärkt Verantwortung zu übernehmen.

Gewerbefreundliche Mandatsträger

BGV-Präsident Andreas Egli freute sich in seiner Eröffnungsrede über den grossen Publikumsaufmarsch. Er gab sich mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen kämpferisch. Als eine der wichtigsten Aufgaben, wenn nicht als die wichtigste, erachte der BGV Hinwil die alle vier Jahren anstehenden Wahlen des kantonalen Parlaments. Der Kantonale Gewerbeverband sei bezüglich Konzept und Lead bei der aktuellen Kampagne federführend gewesen.

Egli sieht die Schweizer Energiestrategie gescheitert und damit die Versorgungssicherheit in der Schweiz gefährdet. «Zu oft werden die Bemühungen, erneuerbare Energien auszubauen, gebremst», betonte er und verwies auf zahlreiche Einsprachen aus links-grünen Kreisen.

Die Folgen der teils bereits bestehenden und auch künftig drohenden Energieknappheit seien fatal. «Es gibt unzählige Beispiele von Unternehmen, die explodierende Energiepreise akzeptieren müssen», sagte er. Jedes Volk, so der Referent, habe die Regierung und Politik, die es verdiene. Deshalb gelte es nun wieder die Weichenstellungen vorzunehmen, die ermöglichen, dass politische Mandatsträger ins Parlament gewählt würden, die Anliegen des Gewerbes unterstützen. «Streichen Sie, panaschieren Sie, kumulieren Sie!», forderte Egli mit Blick auf ein künftig verstärkt Gewerbe-freundlich politisierendes Parlament.

“Weniger Freiheiten abgeben, mehr Verantwortung übernehmen!”

Alt Bundesrat Ueli Maurer (SVP, Hinwil) ortete in seiner Rede den Verlust von Freiheiten. «Wir gaben in den letzten Jahren enorm viele Freiheiten und damit auch Handlungsspielräume ab. Stattdessen hängen wir verstärkt am Subventionstropf», mahnte er. Dies sei eine gefährliche Entwicklung. Deshalb gelte es, Gegensteuer zu geben. «Es darf nicht sein, dass der Staat immer mehr in unsere Freiheit eingreift.» Gerade die Vertreterinnen und Vertreter aus KMU’s und Gewerbe müssten sich ihrer bedeutenden Rolle in einem starken KMU-Kanton Zürich verstärkt bewusst werden und Verantwortung übernehmen statt abgeben. «KMU’s und Gewerbe fällt eine grosse soziale Aufgabe zu», unterstrich der ehemalige Finanzminister. Es gelte, der ausufernden Bürokratie mit griffigen Massnahmen entgegenzuwirken. Maurer forderte die Anwesenden auf, sich ebenso für eine leistungsfähigere Infrastruktur zu engagieren. Diese genüge nämlich schon längst nicht mehr, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Im Verkehr sei dies besonders offensichtlich. «Ein Gewerbler kann gewiss nicht alles ändern, aber er kann Verantwortung setzen und für etwas einstehen», schloss der Redner.

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